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Good Food March

Am Samstag, den 25.08.2012, fand am Münchner Odeonsplatz die Auftaktveranstaltung zum Good Food March statt. Menschen, die für eine faire Lebensmittelpolitik und den Erhalt von kleinen Landwirtschaftsbetrieben kämpfen, machten sich mit Fahrrad und Traktor auf eine Etappentour nach Brüssel, um anläßlich der bevorstehenden Reform der EU-Agrarpoltik ein Zeichen zu setzen. Mehr über die genaue Strecke, die Etappenorte und die dort stattfindenden Informationsveranstaltungen findet Ihr auch hier.

Den Nachmittag in München unter dem Motto "Teller statt Tonne - Aktion gegen Lebensmittelverschwendung" wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.



Der sympathische, niederländische Polit-/Koch-Aktivist Wam Kat versorgte in der mobilen "Fläming Kitchen" zusammen mit vielen freiwilligen Helfern die interessierte Menge mit einem veganen, kostenlosen Kartoffel-Gemüse-Eintopf.





Die Zutaten wurden von Bauern und Gärtnern aus der Region zur Verfügung gestellt und bestanden aus Ware, die nicht in den Handel kommen konnte, da sie nicht der vorgeschriebenen optischen Norm entsprach. Und siehe da - es schmeckte natürlich trotzdem ausgezeichnet... eine Überraschung? Als Beilage eine Scheibe Hofpfister-Brot und für den Durst ein Becher Wasser von der St. Leonhardsquelle.



Während man sich den Eintopf schmecken ließ, sich an den auf dem Tisch verteilten rohen Kartoffeln in Herzform erfreute, die als Flyer-Beschwerer dienten (aber sonst im Müll oder Futtertrog, nicht im Topf gelandet wären), konnte an der langen Tafel leicht die eine oder andere spannende Diskussion mit einem Tischnachbarn entstehen.



Viel Interessantes erfuhr man aber auch aus den Interviews mit Vertretern aus der Politik und auch z.B. von Slow Food Deutschland, Bund Naturschutz, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und der Kampagne "Meine Landwirtschaft", die auf der Bühne geführt wurden.





Am Ende stiegen die einen auf ihre Drahtesel in Richtung Brüssel und die anderen nahmen mit Sicherheit die Anregung zu einer neuen Sichtweise auf ihre Ernährung mit nach Hause.




Amazing Ceylon - Köstliche Grüße aus Sri Lanka: Übersicht

Süd-West-Küste und Hochland in drei abwechslungsreichen Wochen



Zur Vervollständigung meiner Reiseberichte kommt hier nachträglich noch die Übersicht und der Routenplan unseres Sri Lanka-Trips vom Oktober/November 2011!




› Teil 1 - Hikkaduwa
Meerblick, einschüchternde Wellen, tolles Essen und der erste Arrack
Neela's Guesthouse / Top Secret Bar

› Teil 2 - Unawatuna
Traumstrand, Erholung, Schmuck, verstörende Parties und beste südindische Köstlichkeiten
Banana Garden / Krishan Gem & Jewellers / South Ceylon Vegetarian Restaurant

› Teil 3 - Talalla
Turtle Farm, Cinnamon Island, Ayurveda Garten, Stelzenfischer, Strandeinsamkeit und eine herzliche Gastfamilie
Kogalla See / Dondra / Secret Bay Talalla

› Teil 4 - Uda Walawe
Unzählige Elefanten, Buckelpisten, beeindruckende Ausblicke, gebackener Süßwasserfisch, ein Guide mit viel Herzblut und ein sympathischer Fahrer
Uda Walawe National Park

› Teil 5 - Ella
Feines Rice & Curry, kühles Lüftchen, sportliche Bergsteigerambitionen, Katzenbabyliebe, nette Bekanntschaften
Tea Garden / Little Adam's Peak / Little Folly's

› Teil 6 - Nuwara Eliya
Zimmer mit offenem Kamin, Carrom, Wasserfälle, Teemanufakturen, Familienanschluß und sensationell liebe Bewirtung im höchsten Dorf von Nureliya
The Trevene / Mackwoods

› Teil 7 - Kandy und Colombo
Psychedelische deutsche Auswanderer, Goa in der Dachterrassenbar, Zahntempel (das Glücksarmband hält noch immer!), Ende mit Pool
Hotel Casamara / Ceylon Continental

Amazing Ceylon - köstliche Grüße aus Sri Lanka: 7. Kandy und Colombo

23.10. - 13.11.2010
Süd-West-Küste und Hochland in drei abwechslungsreichen Wochen


‹ Teil 1 - Hikkaduwa
‹ Teil 2 - Unawatuna
‹ Teil 3 - Talalla
‹ Teil 4 - Uda Walawe
‹ Teil 5 - Ella
‹ Teil 6 - Nuwara Eliya

Unser Zug fuhr leider nicht direkt nach Kandy - das haben wir Gott sei Dank noch rechtzeitig erfahren. Es gab zwei Möglichkeiten, man konnte entweder in Peradenia aussteigen und sich auf der gegenüberliegenden Gleisseite inklusive Gepäck in den völlig überfüllten Anschlußzug quetschen, oder aussteigen, zum Parkplatz laufen und hoffen, dort einen Minibus für die Weiterfahrt zu ergattern. Wir haben die Variante für Faule gewählt. Das Problem war nur, der Parkplatz war ziemlich verlassen und es begann zu regnen. Ein junger Mann hat sich dann zu uns gesellt und mit Fragen gelöchert. Irgendwann kam dann tatsächlich jemand, der wieder jemand anderem Bescheid gesagt hat, zu jemand anderem zu fahren um von wieder jemand anderem einen Van zu besorgen und uns mit diesem dann nach Kandy zu bringen. Das hat natürlich ein wenig gedauert, bis der andere zum wieder anderen... naja ;-)



Nach einer Weile kam tatsächlich ein Van und wir stiegen samt Gepäck ein. Kaum vor den Toren Kandys angekommen, standen wir schon im Stau, der sich auch bis zum Hotel, das wir uns aus dem Reiseführer ausgesucht hatten, hin zog. Langsam lichtete sich wenigstens der Regen.

Im Hotel Casamara wurden wir mit Espresso begrüßt und machten uns nach dem Check-in auf zu unseren Zimmern. Es war schon ein ziemlich großer Klotz, die Flure hatten ihre besten Zeiten schon hinter sich, aber das Restaurant machte einen patenten Eindruck und die Zimmer waren gemütlich und renoviert.

Nach dem frisch machen wollten wir auch eine Restaurantempfehlung aus dem Lonely Planet testen. Normalerweise sind wir da nicht so scharf drauf, aber es war ja auch nur zwei Straßen weiter - das indische Restaurant Ram's.

Man kann nicht sagen es war ungemütlich - etwas Besonderes hingegen nicht. Aber man möchte ja auch nicht die Deko essen. Leider haben auch die servierten Gerichte nicht den Durchschlag gebracht. Wir waren schließlich auch sehr verwöhnt von guter Gasthaus-Familienkost. Das Masala Dosa sah schon gut aus, geht aber besser. Das Gemüse-Korma war ganz essbar, aber das Garnelen-Biryani war eher mau. Und natürlich waren wir in Gesellschaft von fast nur Touristen - was aber nicht anders zu erwarten war, wenn man auf den Reiseführer hört.



Da wir noch nicht wussten, was man in den Abendstunden in Kandy unternehmen kann, entschlossen wir uns, die Bar auf dem Dach des Hotels für auf paar Getränke zu besuchen. Die Nacht entwickelte sich auf unerwartete Weise dann zu einem psychedelischen Schauspiel mit redewütigen, abgedrehten Sri Lanka-Residents aus Deutschland, die die Barkeeper überredeten, ihren angeblich eigens produzierten Goa-Sound zu spielen, mit jugendlichen Guides aus Kandy, die versuchten, sich an zwei Mädels heranzumachen (welche ein Pärchen waren - das haben die Jungs nur scheinbar nicht verstanden), um dann die Rechnung auf sie schreiben zu lassen, woraufhin die Polizei kommen musste, und lustigen Herrschaften aus Frankreich, die wir schon damals im Zug nach Nuwara Eliya getroffen hatten. Man muss wahrscheinlich nicht dazu sagen, dass das Arrack-Glas recht locker in der Hand lag. Das alles bei freiem Blick auf das nächtliche Kandy...



Und freiem Blick auf den Roti-Mann unten an der Straße, der mit dem Hackmesser fast einen besseren Takt hinbekam, als die Goa-Musik, die aus den Lautsprechern tönte. In den kleinen Straßen hallt es auch ganz schön.



Mir taten nur die Barkeeper leid, die sichtlich irritiert über die Entwicklung des Abends waren. :-)
Am nächsten Tag war Katerstimmung angesagt, aber wir rafften uns auf, zum Kandy Lake zufuß zu gehen. Der See wurde vom letzten singhalesischen König angelegt, da Kandy damals die Hauptstadt dieses Reiches gewesen war. Wir haben oft gelesen, dass er sehr schön sein soll. Davon - und auch von der angeblich guten Luft in Kandy konnten wir uns nicht recht überzeugen, da der See relativ verschmutzt und die Luft vom vielen Verkehr dick und stickig war.



Von unserer Seite des Kandy-Sees war es nicht weit zum Sri Dalada Maligawa - dem Zahntempel, in dem der Eckzahn Buddhas aufbewahrt wird, der spirituelle Kräfte besitzen soll.

Die Anlage, in der der Zahntempel steht, ist riesengroß. Man findet dort Tempel und Gotteshäuser für Buddhisten, Hinduisten, Muslime und Christen.

Die Sicherheitsmaßnahmen sind sehr streng. Im Jahr 1998 ließen die Tamil Tigers dort eine Bombe detonieren, die einigen Menschen das Leben kostete und auch den Tempel schwer beschädigte. Das soll nicht noch einmal geschehen. Jeder muss einzeln in eine Kabine gehen und wird abgetastet. Dabei prüfen die Damen gleich mit, ob die Kleidung angemessen ist. Wenn nicht, wird an dem Rock so lange gezogen, bis er lang genug erscheint.

Ich habe im Tempelkomplex keine Fotos gemacht. Es wäre erlaubt gewesen, aber ich fühle mich bei so etwas einfach nicht wohl.
In einem der Tempel zündete jeder ein paar Räucherstäbchen an und wir erhielten für eine kleine Spende alle ein gelbes Armband, das uns Glück bringen und beschützen soll. Das Armband hält immer noch!

Wenn man am Ende des Geländes angekommen ist, kann man es durch einen hinteren Ausgang verlassen. Einmal rund um den Kandy See herum kommt man dann wieder zur Ausgangsposition.



Da das Shopping-Pensum noch ausbaufähig war, streiften wir durch die Straßen, die sich um unser Hotel wanden. Dort war reges Treiben.



Auch in Sri Lanka wird es nicht gerne gesehen, wenn jemand im Halteverbot parkt. Die Dame in Gelb zeigt, wo es lang geht.



Nach einigem Suchen haben wir einen Laden gefunden, in dem es die beliebten "Coconut Grater" gibt. Wir haben die ganze Zeit nach einem Geschäft für Haushaltswaren gesucht, fündig wurden wir aber in einem "Hardware Store" - sowas wie einem Miniatur-Baumarkt. Aber gut, das Gerät sieht ja auch durchaus rustikal aus.



Man kann damit ganz einfach frische Kokosraspel herstellen um dann ein köstliches Sambal (Rezept hier) oder Kokosmilch (Rezept hier) zu zaubern.

Für den Abend hatten wir Karten für eine Tanzvorstellung. Sehr touristengerecht und sehr voll, aber Tanz ist ja immer schön anzusehen.



Ich habe die Zeit derweil im Hotel verbracht mit einem Nickerchen, da ich zuvor recht rege mit Folgendem beschäftigt war:



Für den nächsten Tag hatten wir uns wieder einen Fahrer organisiert, der uns nach Colombo bringen sollte. Tschüss, Kandy!



Wir dachten, wir sind ganz hartgesotten und buchen die Fahrt ohne Klimaanlage. Wenn man diese einschaltet, wird es teurer, weil mehr Sprit verbraucht wird. Also blieb nur Fenster öffnen. Man hatte also die Wahl zwischen heißer, stickiger Luft und heißem, stickigem Abgasdampf. Eine Zeit lang ging das gut, irgendwann wurden wir mürbe und haben den Sparfuchs in uns verflucht. Aber jetzt waren wir ja schon so weit gekommen! Dann wurde es sogar dem Fahrer zu unangenehm und er hat die Aircon eingeschaltet... Gott sei Dank! Da wussten wir noch nicht, wie lange sich die Fahrt noch hin ziehen wird.

Als wir näher zur Stadt kamen, verwandelten sich die Straßen immer mehr in Flüsse. Das Glück war wohl auf unserer Seite - auf der Fahrt hatten wir zwar ein wenig Regen, aber nicht allzu schlimm. Wie wir dann später erfuhren, waren in Colombo einige Stunden zuvor die stärksten Regenfälle seit 18 Jahren. Sämtliche Straßen waren überschwemmt, vielen Bewohnern - vor allem auch in den Slums - wurde das Dach über dem Kopf und das letzte Hab und Gut weggespült.



Wir "schwammen" Richtung Fort Colombo, um es uns die letzten zwei Tage noch richtig gut gehen zu lassen und um noch einmal das Meer zu sehen. Schon komisch im Nachhinein... wir suchten extra das Wasser, während die meisten Leute in Colombo an diesem Tag wohl lieber darauf verzichtet hätten...



Das einzige Problem war, dass sämtliche einigermaßen guten Unterkünfte aufgrund eines Staatsbesuchs ausgebucht waren. Restlos. Sogar die teuersten der teuersten (wir hätten irgendwann wirklich alles genommen, hauptsache eine Dusche und etwas zu essen!). Im abendlichen Verkehr wurde es zudem immer schwieriger, überhaupt durch zu kommen. Die Sonne ging langsam unter, wir waren schon den ganzen Tag unterwegs und hatten noch keinen Schlafplatz.



Schon nicht mehr ganz so ansehnlich haben wir ein Hotel nach dem anderen abgeklappert und nach einem Zimmer gefragt. Irgendwann begannen wir, vom Auto aus bei weiteren Hotels anzurufen. In ein anderes Stadtviertel oder wieder ein wenig nach außerhalb zu fahren war bei dem Verkehr fast nicht möglich. Es hätte einfach viel zu lange gedauert und unser armer Fahrer mußte ja auch noch den ganzen Weg zurück nach Hause. Nach einigen wirren Telefonaten hat es tatsächlich geklappt - wir durften einziehen ins Ceylon Contintental. Merke: Das nächste Mal besser planen!



Dort konnte man es gut aushalten (aber 117 USD für ein Doppelzimmer - eieiei). Es gab u.a. ein fantastisches nordindisches Restaurant und einen Pool.


Für etwas über 10 EUR wurde ein umfangreiches Seafood-Buffet angeboten mit allem, was man sich nur vorstellen kann.


Und in der Heist Bar konnte man den letzten Abend bei einer Arrack-Cola, scharfen gerösteten Cashew-Nüssen und Sri Lanka-Livemusik ausklingen lassen.



Der Urlaub war wunderbar - das Land, die lieben Menschen und natürlich die Kochkunst...

Amazing Ceylon - köstliche Grüße aus Sri Lanka: 6. Nuwara Eliya

23.10. - 13.11.2010
Süd-West-Küste und Hochland in drei abwechslungsreichen Wochen


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› Teil 7 - Kandy und Colombo


Unsere erste Zugfahrt in Sri Lanka war abenteuerlich, aber ich hab sie trotzdem sehr genossen. Ich liebe Zug fahren in Asien einfach und die Einheimischen haben uns in dem dichten Gedränge sehr nett integriert, uns die eine oder andere Landschaft erklärt, beim Wahl der richtigen Station zum Aussteigen geholfen und viel gelächelt.



Wir waren ja etwas zu spät dran, um Tickets für den hinten verglasten 1. Klasse-Wagon zu bekommen und sind deshalb in der 2. Klasse gefahren. Das ist normalerweise vielleicht gar nicht so anstrengend, wenn man nicht - wie wir - am Diwali-Wochenende (hinduistisches Lichterfest) unterwegs ist, wo jeder zu seinen Familien, oder wieder zurück nach Hause unterwegs ist.



Immerhin haben wir zu viert einen Sitzplatz ergattert, so konnten wir uns auf der ca. 3,5-stündigen Fahrt abwechseln. Am Anfang konnte ich noch auf dem Boden Platz nehmen, bald war das nicht mehr möglich, ohne zertrampelt zu werden, auch wenn mich eine tollkühne ältere Dame im leuchtenden Sari immer wieder ermutigte, mich zu ihr zu setzen "baith baith!". Aber die Aussicht war einfach zu toll...



Irgendwann wurde die Zugstation Nanu Oya angesagt, von wo man mit dem Taxi oder Bus dann nach Nuwara Eliya kommt. Bei so vollem Wagon ist es nicht leicht, an seinen Rucksack zu kommen, wenn dieser am anderen Ende des Abteils auf dem Gepäckgitter liegt - aber das menschliche Rucksack-Laufband "alle Hände helfen mit" hat hier besser funktioniert, als es in Deutschland wahrscheinlich jemals funktionieren würde. Jetzt schnell aufschnallen, ohne jemandem dabei das Gesicht zu demolieren, Handgepäck als Rammbock vorne dran und vorwärts Marsch. Denkste...

Niemand, der weiter fahren möchte, gibt freiwillig den guten luftigen Platz an der Tür auf. Dieser wird mit aller Kraft verteidigt. Druck von vorne, Druck von hinten, wir stehen schon einige gefährliche Minuten an der Bahnstation. Wie lange wartet wohl der Zugführer, bis er sich wieder in Bewegung setzt? Die Männer setzen noch mehr Druck ein und beginnen zu schimpfen - keine Reaktion. Irgendwann ploppen wir doch leicht angequetscht durch die winzig kleine Lücke, die von der Türöffnung übrig blieb wie ein rotes Blutkörperchen durch eine verstopfte Ader. Haben es alle geschafft - keine Verluste zu beklagen? Dann kann es ja weiter gehen.

Im Reiseführer wird bereits gewarnt -wie so oft - dass man sich am Bahnsteig und vor dem Bahnhof vor Schleppern in Acht nehmen soll. Und tatsächlich haben uns einige penetrante Exemplare mit Hotelangeboten "überfallen". Einer davon hat die gute Laune dann auch abgekriegt. Später stellte sich heraus, zu unrecht, denn wir haben mit ihm dann beim zweiten Anlauf auf dem Parkplatz in einem netten Gespräch einen fairen Preis für die Fahrt nach Nuwara Eliya ausgemacht und er hat uns zudem ein richtig schönes Gasthaus empfohlen... The Trevene.

The Trevene ist ein altes Herrenhaus aus der englischen Kolonialzeit und wird von einer Familie geführt. Außen herum befindet sich ein Garten und ein paar Gewächshäuser, in denen allerlei Gemüse angebaut wird.



Die Besitzerin hat uns warm empfangen und - nachdem wir uns die besten Zimmer ausgesucht hatten - mit einem leckeren Happen und heißem Schwarztee verpflegt.



Dieses Wohnzimmer ist gleichzeitig das Aufenthaltszimmer der Familie. Unten rechts sieht man das hübsche Hochzeitsfoto und abends treibt der kleine Sohn sein Unwesen und will beschäftigt werden - am liebsten mit Sessel-hoppsen und Anfeuern ;-)

Alternativ kann man sich auch von den Herren des Hauses das in Sri Lanka überall heiß geliebte Carrom beibringen lassen - eine Art Tischbillard. Vorsicht auf die Finger, wenn man die Technik noch nicht so raus hat!



Aber zuerst eine Stärkung. Inzwischen ist es schon dunkel geworden, wir sind alle frisch geduscht und merken, wie kühl es im Hochland werden kann. Kühl und sehr regnerisch. Eingepackt in dicke Pullis und Pashminas widmen wir uns dem heißen Rice & Curry: Bohnen-, Kartoffel- und Kohlrabicurry, Dhal, Krautsalat, Pappadam und Kokos Sambal - sehr lecker.



Das Esszimmer haben wir für uns allein, die schwedische Familie, die auch hier einquartiert ist, war schon vor uns mit Essen dran.



Wir haben uns die restlichen Abendstunden mit "Black Stories" vertrieben. Ein Spieler zieht eine Karte. Vorne steht ein Kriminalfall, der allen Mitspielern vorgelesen wird. Nur der Spieler, der die Karte gezogen hat, darf auch die Rückseite - die Auflösung lesen, sie aber nicht verraten. Alle anderen müssen raten, wie der Fall passiert sein könnte. Dabei kommen sehr lustige Sachen heraus und man kann seiner (schwarzen) Phantasie freien Lauf lassen.

Dann kam das Highlight... Schlafenszeit. Das bedeutet, der offene Kamin wird für die Nacht eingeheizt. Oh, das war so schön und romantisch!



Nach einem Frühstück im sonnigen Garten (vorsicht, die Sonne ist so weit oben WIRKLICH stark!) haben wir ein wenig die Gegend erkundet. Teilweise zufuß in der Stadt...

Hier ein Arrack-Shop:


Die Rikschas sind neu ganz schön teuer!


... oder auch mit unserem inzwischen lieb gewonnenen Fahrer. Die erste Tour ging zur Mackwoods Tea Factory, wo wir erst eine Tasse tranken und uns ein Stück Schokokuchen genehmigten. Das war die Aussicht von der Terrasse aus:



Dann wurden wir in die Schritte der Teeproduktion eingeführt.



Dem Mädchen, das unsere Führung gemacht hat, hat man angemerkt, dass sie all das heute schon 100x erzählen musste. Aber spätestens, als wir Mädels das Thema dann auf Saris gelenkt hatten, ist sie total aufgetaut ;-)

Trotzdem haben wir was über Tee gelernt... Als Erstes muss er natürlich gepflückt werden - klar. Die frischen, zarten Triebe ganz oben, die "Silver Tips" sind das Kostbarste, Teuerste und Köstlichste.



(Die Pflückerin war, glaube ich, eher sowas wie ein Photo-Point ;-) )
Dann muss er "welken", dort verringert sich der Feuchtigkeitsgehalt auf 40-50 %.



Später wird er fermentiert, gerollt, zuende getrocknet, nach Qualitätsstufe sortiert und abgepackt.



Weihnachtsdeko gibt es auch! Das ist wichtig, um den Tee und den Guide bei Laune zu halten!



Die Landschaft um Nuwara Eliya ist wunderschön. Man sieht atemberaubende Täler...



Wasserfälle...


und natürlich überall den guten Hochland-Tee.


Am Abend hatten wir die große Ehre, bei der Familie unseres Fahrers zum Essen eingeladen zu sein. Wir waren schon ein wenig aufgeregt, da wir uns nicht ganz sicher waren mit den Verhaltensregeln. Wir brachten natürlich eine Kleinigkeit mit und achteten darauf, uns nach der Mahlzeit schnell zu verabschieden - das hatten wir davor in einem Reiseführer gelesen und es scheint richtig gewesen zu sein. Die Familie - vor allem die Köchin - isst erst, wenn die Gäste aus dem Haus sind. Und wir wollten schließlich nicht, dass irgendwer verhungert!

Wir wurden mit dem Auto in das höchste Dorf Nuwara Eliyas gebracht. Dort war es noch ein wenig kälter als weiter unten, doch unsere Gastgeber beeindruckte das nicht sonderlich. Sie waren trotzdem barfuß unterwegs. Die Dame des Hauses hat sich viel Zeit genommen, uns Mädels ohne Englisch, nur mit Händen und Füßen in die Kochkunst Sri Lankas einzuweihen. Es gab Reis, Salat, Dhal, einige Gemüsecurries und ein scharfes Fischcurry .... und es war wirklich wirklich gut!

Für dieses außergewöhnliche Erlebnis sind wir sehr dankbar, da so eine private Einladung keine Selbstverständlichkeit ist.
Wer in der Gegend ist und einen zuverlässigen Fahrer braucht, kann gerne bei mir die Kontaktdaten anfragen.

Am nächsten Tag war schon die Abreise geplant und wir mussten von unserem herrschaftlichen Zimmer Abschied nehmen....


und auch von der lieben Hausherrin.


Zurück zur Zugstation Nanu Oya...


wo ich das perfekte zukünftige Schild für meine Bürotür fand. ;-)


Diesmal konnten wir auch Tickets für die 1. Klasse, den hinten verglasten "Observation Wagon" ergattern.


Durch das Regenwetter ging es dann durch leuchtend grüne Landschaften...


volle Kraft voraus in Richtung Kandy!