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Kokosmilch selbst machen

Beim Kauf einer Kokosnuss sollte man ein paar Faktoren beachten. Die drei "Augen", an denen die Nuss früher an der Palme hing, sollten trocken und fest sein. Die Kokosnuss sollte noch mit reichlich Kokoswasser gefüllt sein. Das hört man, wenn man sie neben dem Ohr schüttelt.

Aber auch diese Vorsichtsmaßnahmen helfen oft nicht viel. Ca. 80% der Kokosnüsse, die ich immer wieder nachhause trage, sind trotzdem innen verschimmelt. Keine gute Quote, aber Deutschland ist ja auch nicht gerade für seine Kokospalmen bekannt - da muss man Verluste mit einkalkulieren. Es lohnt sich trotzdem, immer mal wieder einen Versuch zu starten, denn frische Kokosmilch ist einfach köstlich. Und als "Resteverwertung" der übrig gebliebenen Kokosraspel kann man ein erfrischend-scharfes Coconut Sambol zubereiten. Eine Art Kokossalat als Beilage zu Currygerichten.

Beim Rezept für das Sambol habe ich damals schon beschrieben, wie man eine Kokosnuss schnell und einfach öffnen kann und welchen tollen Trick die Frauen aus Sri Lanka haben, Kokosraspel herzustellen, ohne sich die Finger wund zu reiben. Hier findet Ihr den Eintrag!



Wenn man damit fertig ist und eine Schale mit frischen Kokosraspeln vor sich stehen hat, kann es weiter gehen.



Man gießt ein wenig heißes Wasser an, so dass die Flüssigkeit ca. auf der selben Höhe steht wie die Kokosflocken.



Dann vermengt man alles kurz, holt jeweils eine handvoll Kokosraspeln heraus (vorsicht heiß!) und drückt sie mit der Hand aus.



Das geht so lange weiter, bis man mehr Milch als Raspeln hat und nicht mehr viel zu greifen kriegt. Den Rest kann man durch ein Sieb gießen.




Dieses Verfahren kann man normalerweise auch noch ein zweites Mal wiederholen. Aber hier hier in Deutschland habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Kokosnussfleisch meist schon relativ trocken ist. Nach 1x Kokosmilch machen sind die Flocken perfekt für Sambol, nach 2x sind sie oft schon etwas zu trocken - da hilft dann vielleicht ein Spritzer Öl im Sambol nach, dass einem die Flocken nicht im Hals stecken bleiben. Aber wenn man nur Kokosmilch machen möchte, ist das natürlich alles kein Problem.



Mit der fertigen Kokosmilch kann man nun die Sauce für Curry verdünnen (z.B. Gemüsecurry oder Kohlrabicurry, Massamancurry oder rotes Thaicurry), eine Kokosmilchsuppe (z.B. thailändische Tom Kha Suppe oder malayische Laksa) zubereiten, oder ein exotisches Getränk mixen.

3 feine Gerichte aus einem Suppenhuhn

Mit dem Rest vom Suppenhuhn aus der "Soto Ayam" kann man verschiedene schnelle Gerichte zaubern. Das Schöne ist, daß das Hühnchenfleisch, da es so lange in der aromatischen Suppe gekocht wurde, schon einen prima Eigengeschmack mitbringt.

Gestern Mittag gab es Pad Thai mit Huhn. Frühlingszwiebeln und Sprossen hatte ich ja schließlich auch noch von der am Freitag gekochten Suppe übrig!

Abends habe ich einen schnellen Salat gezaubert, aus den Resten der Pad Thai-Nudeln (Das war eine handvoll Reis- und Eiernudeln... wer keine Nudelreste hat, kann einfach schnell ein paar Glasnudeln kochen.), Frühlingszwiebeln, etwas chinesischem Sellerie (kann, muss aber nicht), reichlich angeröstetem Sesam, Hühnchenstücken und frischen Korianderblättern.

Das Dressing bestand aus Erdnussöl, ein paar Tropfen Sesamöl (Das braune, geröstete - ganz tolles Aroma mit nur ein paar Tropfen! Deshalb vorsichtig dosieren.), Reisessig, Chiliflocken (1-2 kleine, getrocknete Chilis), Salz und Pfeffer - einfach zusammenmixen und abschmecken.




Im Winter tut eine Suppe gut: Soto Ayam - Aromatische Indonesische Hühnersuppe

"Moment mal... Winter? Es ist doch Juni!" wird da so mancher denken. Aber wenn ich so aus dem Fenster schaue, habe ich fast Lust mal wieder auf eine Wintermantel-Shoppingtour zu gehen. Nein Lust ist das falsche Wort...

Lust hätte ich, meine Sachen zu packen und in die Sonne zu fahren. Oh ja, und was für eine Lust! Leider kann dieser Wunsch so schnell nicht erfüllt werden, deshalb muß ich mal wieder kulinarisch verreisen. Besser als gar nicht, oder?

Die nächste Reise für die Geschmacksknospen führt in Richtung Indonesien. Dort wird hoff-hoff-hoffentlich dieses Jahr auch noch eine tatsächliche Reise hin führen, dann kann ich herausfinden, ob ich bei der Suppe auch alles richtig gemacht habe!

Dieses Rezept steht zudem schon einige Zeit auf meiner "Koch-Masterplan"-Liste (Was ist das?). Seit ein bißchen mehr als einer Woche versuche ich nun nach dieser Methode einzukaufen und zuzubereiten. Seit dem kochen wir wieder viel öfter, es kommen spannende, neue Gerichte auf den Tisch und die Frage nach dem "Was?" ist viel entspannter geworden und schneller zu lösen. Das einzige Manko ist, daß man ständig super Sachen machen will und das mit der Zeit ein wenig ins Geld geht. Aber am Essen sollte man schließlich als Allerletztes sparen! :)

Nun zurück zur Suppe. Ich habe ein leckeres Rezept auf dem schönen Blog von Angie "seasaltwithfood" gefunden. Ich wollte mir nur die Hühnerbrühe sparen und stattdessen ein ganzes Suppenhuhn direkt in der Suppe auskochen. Deshalb habe ich das Rezept diesbezüglich ein kleinwenig verändert und eine Euro-Asiatische Brühe hergestellt, indem ich noch eine Karotte, etwas Lauch, Sellerie (also das übliche Suppengemüse-Paket, das man hierzulande überall fertig geschnürt her bekommt) und Korianderwurzeln (einfach vom Korianderbund die Wurzeln abschneiden) mitgekocht habe.



Meine etwas abgewandelte Rezeptvariante:
1 frisches, ausgenommenes Suppenhuhn, ausgewaschen und abgetrocknet
2,5-3 Liter heißes Wasser
4 Nelken
2 Zimtstangen
4 Sternanis
6 Kardamomkapseln

3 Zitronengras-Stängel
etwas Suppengemüse:
1 Karotte, in mundgerechte dicke Scheiben geschnitten
1 kleine Scheibe Sellerie, ca. 1 cm dick, grob in Stücke geschnitten
1 Stück Lauch (ca. 10 cm), grob in Stücke geschnitten
4 Korianderwurzeln
6 TL Pflanzenöl oder Erdnussöl (ich habe Butterschmalz bzw. Ghee genommen)

Salz zum Abschmecken (nicht zu knapp!)
3 mittelgroße Kartoffeln, in mundgerechte Stücke geschnitten
Saft von 1 Limette
3 TL brauner Zucker

Würzpaste:

40 g ganze Koriandersamen (kommt einem viel vor, aber ist schon in Ordnung)
10 g (weiße) Pfefferkörner (ich hatte nur schwarze da)
5 Knoblauchzehen
, grob gehackt
6 Candlenuts
, grob gehackt
40 – 50 g Galgant, geschält und grob in Stücke geschnitten
40 – 60 g Ingwer, geschält und grob in Stücke geschnitten
ca. 100 g Schalotten, geschält und grob in Stücke geschnitten
zusätlich habe ich noch 1/2 TL Kurkumapulver mit in die Paste gemixt

Erst die Koriandersamen und Pfefferkörner in einer Pfanne kurz anrösten. Dann zusammen mit den restlichen Zutaten in einen Mixer geben und zu einer feinen Paste zerkleinern. Die Zutaten bekommt man eigentlich alle im Asiamarkt.

Zu den Candlenuts habe ich beim Rezept zum gebackenen Huhn nach Java Art ein wenig ausführlicher geschrieben, da sie dort auch in der Paste verwendet wurden:
"Ich habe erforschen können, daß diese Dinger auf deutsch wohl "Lichtnüsse" heißen. Das deutsche Wikipedia erzählt ein wenig über den Baum, an dem diese Nüsse wachsen. Candlenuts werden in der indonesischen und malayischen Küche verwendet, um dicke Saucen herzustellen. Sie werden manchmal durch Macadamianüsse ersetzt, die einen ähnlich hohen Fettanteil haben. Im Geschmack sind sie allerdings doch etwas unterschiedlich. Im rohen Zustand sind sie leicht giftig und sollten deshalb nur gekocht oder geröstet verzehrt werden."




Für die Suppe nun das Öl in einem großen Topf erhitzen und Nelken, Zimtstangen, Sternanis und Kardamom darin kurz anrösten. Die Würzpaste dazu geben und unter Rühren für ca. 3 Minuten anschwitzen. In der Zwischenzeit im Wasserkocher oder einem separaten Topf Wasser aufkochen.

Wenn die Paste aromatisch und etwas angebräunt ist, mit dem heißen Wasser aufgießen. Das Zitronengras und die Korianderwurzeln mit einem Messer etwas plattdrücken, daß die Aromen besser austreten können, und in die 
Suppe geben. Das Suppengemüse (Lauch, Karotten, Sellerie) und den Zucker ebenfalls hinein rühren. Dann das Suppenhuhn in die Flüssigkeit legen. Es sollte einigermaßen damit bedeckt sein. Die Suppe mit Deckel auf mittlerer Hitze ca. 1,5 Stunden leise vor sich hin köcheln lassen.

Das gare Huhn herausnehmen, die Haut entfernen und das Fleisch in mundgerechte Stücke teilen. Zur Seite stellen.

Kartoffeln schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Suppe durch ein Sieb passieren (so entledigt man sich allen groben Teilen, auf die man nicht beissen möchte). Zusammen mit den Kartoffelstücken wieder in den Topf geben und auf mittlerer bis hoher Hitze ohne Deckel etwas einkochen. Mit dem Saft von 1 Limette abschmecken.


Bis die Kartoffeln gar sind, die Suppeneinlagen vorbereiten. Ich habe folgende auf einem Teller angerichtet:
die in der Suppe gekochten Hühnerfleisch-Stücke
Reis-Vermicelli-Nudeln (In heißem Wasser 1,5 Minuten kochen, dann in einem Sieb abschrecken und abtropfen lassen.)
Sojasprossen (In heißem Wasser kurz blanchieren und mit kaltem Wasser abschrecken)
asiatische Frühlingszwiebeln
frisches Korianderkraut
chinesischer Sellerie (wie dünner, zarter "Baby"-Stangensellerie - mit Kraut)
hart gekochte Eier
Röstzwiebeln
Limettenspalten
Kejap Manis (Eine süße Sojasaucenvariante.)



Leider kam ich nicht mehr dazu, "komprimierte" Reiswürfel zu machen... die liebe ich besonders und sie gehören wohl eigentlich zur Suppe dazu. Genauso paßt sehr gut frittierter Tofu oder "Tofu Puffs" - die trockene, knusprige Variante. Leider habe ich die in Deutschland bisher nirgends gefunden. Siehe auch hier, beim Laksa Rezept - dort kann man mehr über meine verzweifelte Suche erfahren...

Die Suppe ist nun schön brodelnd heiß, die Kartoffeln gar, die Einlagen alle vorbereitet. Das kann man nun alles zusammen auf den Tisch stellen und jeder kann sich seine Wunschsuppe zusammenbauen. Ich habe unten das Fleisch, die Nudeln, Kartoffeln und den chinesischen Sellerie, die Sprossen und das Ei geschichtet, die heiße Suppe darüber gegeben und oben dann frischen Koriander und Röstzwiebeln drüber gestreut.

Diese Suppe hat so ein tolles Aroma, eine angenehme Schärfe und macht richtig gut satt.

Wenn man später noch Hühnchenfleisch übrig hat, sind hier ein paar Ideen, was man mit den Resten feines anstellen kan.

Gebackenes Huhn nach Java-Art

Das schlimme am Internet ist ja, daß man immer wieder so leckere Rezepte findet, daß man aus dem kochen und essen kaum noch raus kommt. Und wenn keine Zeit dafür ist, kocht und isst man in Gedanken weiter. Das sind wenigstens positive Gedanken, oder? ;-)

Heute hatte ich aber Zeit um zu bruzzeln und es wurde sogar schon dafür eingekauft - was für ein Service!
Das Objekt der Begierde war diesmal Central Java Fried Chicken - (Ayam=Huhn Goreng=gebratenes/frittiertes Gericht Jawa=Java), das ich auf dem Blog Seasaltwithfood erspäht hatte. Dort gibt es das Rezept übrigens auch auf Englisch.

Vor allem endlich mal ein Gericht, wo ich meine "Candlenuts" verwenden kann, die ich vor einiger Zeit im Asiamarkt gefunden habe! Ich habe erforschen können, daß diese Dinger auf deutsch wohl "Lichtnüsse" heißen. Das deutsche Wikipedia erzählt ein wenig über den Baum, an dem diese Nüsse wachsen. Candlenuts werden in der indonesischen und malayischen Küche verwendet, um dicke Saucen herzustellen. Sie werden manchmal durch Macadamianüsse ersetzt, die einen ähnlich hohen Fettanteil haben. Im Geschmack sind sie allerdings doch etwas unterschiedlich.

Im Nachhinein habe ich gelesen, daß Candlenuts im rohen Zustand giftig sind. Man muß sie kochen oder rösten. Ich habe aus Unwissenheit ein rohes Stück probiert und habe nichts gemerkt. Aber man sollte es vielleicht nicht nachmachen. ;-)

Vorweg kurz ein Abstecher zur Beilage, denn die sollte man eigentlich einen Tag im Voraus machen. Es gab Reiskuchen, also gekochten Reis, der über Nacht in einer flachen Schale mit etwas Schwerem zusammengepresst und später in Stücke geschnitten wird. Wir haben den Reiskuchen erst eine Stunde vorher zubereitet, deshalb war er nicht gepresst, aber durch manuelle Anwendung von Gewalt (runterdrücken mit einem großen Löffel) wurde er dann doch schnittfest. :-) Diese Reisstücke werden in der Regel kalt serviert - zumindest haben wir sie in Singapur und Malaysia immer kalt bekommen. Dazu gab es auch noch erfrischenden Salat.



Zutaten:
Ca. 1 1/2 kg Hühnchenteile mit Haut in 8-10 Stücke geschnitten (wir hatten 4 sehr große Hühnerschenkel und haben diese halbiert)
Erdnußöl zum Frittieren
1 Dose (400 ml) Kokosmilch
reichlich frische Korianderblätter

Paste (Die Zutaten findet man im Asia Markt):
6 kleine Thai-Schalotten
1 1/2 TL Korianderpulver
3 "Candlenuts" or Macadamianüsse, grob gehackt
1 TL frischer Kurkuma (habe ich nirgends gefunden und daher 1/4 TL Kurkumapulver genommen)
1 1/2 TL frischer Galgant, fein gewürfelt
1 1/2 TL Zitronengras, den weichen Kern fein gehackt
ca. 1 1/2 TL Meersalz
Wir haben noch 1 1/2 Zehen Knoblauch in die Paste gegeben.


Alle Zutaten für die Paste mit 3 EL der Kokosmilch in einem Mixer pürieren. Die Paste sollte nicht zu fein werden.

Den Rest Kokosmilch in einen großen Topf geben und die Paste einrühren. Die Hühnchenteile in die Kokosmilch legen und gut damit benetzen. Kurz aufkochen und dann auf niedrige Hitze schalten. Für 45-50 Minuten langsam simmern lassen. Dabei hin und wieder umrühren, daß alle Teile mal unten in der Sauce liegen.

Die Hühnerteile heraus nehmen und abkühlen lassen.

Erdnußöl in einem Topf stark erhitzen und die Hühnchenteile in 2-3 Portionen knusprig frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Hühnchen mit Reiskuchen und etwas Sauce und reichlich frischem Koriander servieren.



Mein vollgefuttertes Fazit:
Das Hühnerfleisch nimmt den Geschmack der Paste wunderbar an und wird absolut zart durch das lange Kochen in der Kokosmilch. Die Kokosmilch selbst wird eine sehr fettige Angelegenheit. Wenn man sie erhitzt, trennt sich das Öl heraus und schwimmt oben. Die Haut der Hähnchen tut noch ihr Übriges. Ich fand es zu schade, die Sauce wegzuschütten, also habe ich das klare Öl oben abgeschöpft und beim Servieren jeweils ein wenig von der Sauce über den Reis gegeben. Das Rezept beschreibt auch eigentlich, daß das Huhn die Sauce aufsaugen soll. Vielleicht nächstes Mal ohne Deckel garen... Dem Geschmack hat's aber keinen Abbruch getan.

Auch das Fleisch war natürlich durch das Frittieren kein Diätessen. Aber wer will schon Diätessen ;) Ich fand das Gericht absolut lecker.

Ich denke, rein des Geschmackes wegen werde aber nächstes Mal die Haut von den Hähnchenteilen abtrennen, sie "nackt" kochen und danach nicht frittieren. Die Haut werde ich in einer Pfanne ohne Öl knusprig anbraten und mit servieren.

Longing for Malaysia.... Laksa Kokosmilch - Suppe

Auf meiner Postkarte aus Malaysia habe ich vor meinen Freunden noch getönt, daß ich nach unserer Rückkehr unbedingt mal kochen muß, da wir so viele leckere neue Gerichte kennengelernt haben. Da ich noch nie malayisch gekocht habe und nun schon 2x an mein Versprechen erinnert wurde, muß ich endlich mal das Üben anfangen *g*

Aber ich hab sowieso schon wieder ganz schlimmes Fernweh...und wie überbrückt man das am Besten? ...Richtig - mit essen! :> Und bei dem momentanen tristen Regenwetter hier ist eine heiße, scharfe Suppe sowieso nicht zu verachten. Deshalb habe ich mir als erstes Testrezept Laksa ausgesucht - eine Kokosmilchsuppe mit allerlei leckeren Sachen drin. Wir durften verschiedene Versionen davon in Singapur und Malaysia testen. Egal ob mit Fischaugen oder vegetarisch - eine feine Sache (wenn man um die Fischaugen drum rum isst ;-) ).



Ich habe aufgeschrieben, was ich alles brauche und bin in den Asiamarkt gelaufen, um die Zutaten einzukaufen. Ich habe das Glück, daß 3 Minuten von unserer Wohnung entfernt 3 Asiamärkte auf einem Haufen sind. Das ist Gold wert, wenn man gerne asiatisch kocht! Von den meisten Sachen weiß ich inzwischen schon auswendig, in welchem Regal ich sie finde. Aber für die speziell malayischen Zutaten mußte ich ganz schön suchen - ist ja das erste Mal... Gott sei Dank habe ich Laksa Currypaste (sogar ohne Geschmacksverstärker!) gefunden und konnte dann die Suche nach Shrimppaste (Belacan) auf ein nächstes Mal verschieben.

Was ich aber unbedingt haben wollte, war dieser frittierte, getrocknete Tofu, der aussieht wie ein Schwamm und in mundgerechte Stücke geschnitten in einer Suppe wirklich super schmeckt. Er saugt die ganze Sauce auf - ähnlich wie Brot - und macht schön satt.
Ich glaube, ich habe auf meiner Tour Tofu in allen Aggregatszuständen gesehen... frittierte Tofutaschen, dünne Tofublätter, getrocknete harte Tofubrocken, Seidentofu, geräucherter Tofu, normaler Tofu, Tofublättchen zu Stangen gewickelt.... aber nirgends die "Tofu Puffs" nach denen ich gesucht hatte :-( Im Internet habe ich bei den gängigen Bestellseiten auch nichts gefunden, muß man es wohl aus Asien oder Australien schicken lassen. Vielleicht sollte ich mir vom lieben Schwager aus BKK mal ein Kehrpaket zukommen lassen *winkmitdemzaunpfahl* ;-)

Ich habe mich letztendlich dann für das entschieden, was dem gesuchten Objekt am nähesten kam - Tofu in Blätterteigoptik, steinhart und zu Stangen gewickelt - und habe ihn genauso behandelt, wie man die Tofu Puffs hätte behandeln sollen. Hat auch nett geschmeckt, nachdem ich das Zeug in der Suppe gekocht hatte. Ähnlich wie Pfannkuchenstreifen, nur eben dünner :-)

Alle weiteren Laksa-Zutaten waren einfacher zu finden.

Für die Würzpaste:
4-5 kleine Asia-Schalotten
6-7 Knoblauchzehen
ca. 2 cm großes Stück frischen, geschälten Ingwer
1 frische rote Chili (die größere Sorte)
1 gehäufter Teelöffel getrocknete Shrimps (Ich hatte leider keine - geht auch ohne, aber mit schmeckts sicher noch besser und intensiver.)
etwas Wasser, um es dem Mixer einfacher zu machen



Brühe:
1 Packung TK-Garnelen (oder 12 frische Garnelen)
4 TL neutrales Öl (Sonnenblumenöl o.ä.)
1 1/2 (90 g) - 2 (120 g) Päckchen Laksa Currypaste
1 l Wasser oder Hühner- oder Fischbrühe
1 Dose Kokosmilch
1 TL Zucker (ich habe braunen verwendet und ein wenig mehr als 1 TL)
Fischsauce, Salz und den Saft von 1 Limette zum Abschmecken
Fischbällchen - wer mag (gibt es bei uns im Asiamarkt im TK-Regal)



Suppeneinlagen - je nach Geschmack:
"Tofu Puffs" - gepuffter, frittierter Tofu (für den der mehr Glück hat als ich beim Suchen)
Reis-Vermicelli (dünne Fadennudeln für Suppen)
etwas breitere chinesische Eiernudeln
geschnittene asiatische Frühlingszwiebeln (Sehen aus wie unsere, sind nur kleiner und milder im Geschmack. Vor allem der grüne Part ist sehr lecker.)
rote Chilischeiben
frische Korianderblätter
knusprig frittierte Schalotten
Limettenspalten
Sojabohnensprossen
klein geschnittenes, gekochtes Hühnchenfleisch



Alle Zutaten für die Würzpaste in einem Mixer zu einer Paste verarbeiten.

Ich habe TK-Garnelen verwendet und aufgetaut indem ich sie mit kochendem Wasser überbrüht habe und 1 Minute ziehen ließ. Dann Wasser abgießen und mit kalten Wasser abschrecken, um den Garprozess zu unterbrechen.

Wenn man TK-Fischbällchen verwendet, sollte man sie auch auftauen.

Das Originalrezept ist mit frischen Garnelen und ich übersetze das mal mit, für alle, die frische verwenden wollen. Die Leute die TK-Garnelen verwenden, vergessen die Sache mit den Schalen und erhitzen einfach nur das Öl.

Garnelen schälen. Das Öl in einem Topf erhitzen und die Garnelenschalen ca. 1 Minute braten, dann die Schalen herausnehmen (das bringt Geschmack ins Öl!).

Die Würzpaste zu dem Öl geben und eine Minute braten. Dann die Laksa Paste einrühren. So lange braten bis sich ein intensiver Geruch entwickelt und sich die verschiedenen Pasten miteinander verbunden haben - ca. 2 Minuten. Dann mit der Brühe oder Wasser auffüllen.

Zum Kochen bringen und dann die Kokosmilch untermengen. 10-15 Minuten köcheln lassen, daß sich die Aromen gut in der Suppe entfalten können. Wer möchte kann nun die Fischbällchen und die Tofu Puffs zu der Suppe geben. Mit Zucker, Fischsauce, Limettensaft und Salz (Vorsicht, die Fischsauce ist schon sehr salzig!) abschmecken.

Die Reis- und Eiernudeln in heißem Wasser kurz garen (Meist muß man sie nur ein paar Minuten einweichen - Zubereitung steht aber jeweils auf der Packung. Falls dort steht, daß sie länger brauchen, sollte man den Arbeitsschritt mit dem Nudelkochen vielleicht ein wenig vorziehen. Man sollte nur bedenken, daß sie ein klebriger Klotz werden, wenn sie zu früh fertig sind und man sie noch einige Zeit zur Seite stellen muß.) Die Garnelen in die Suppe werfen, daß sie noch kurz mitgaren.



In jede Servierschale eine Portion von beiden Nudelsorten geben. Die heiße Brühe mit den Garnelen, den Fischbällchen und dem frittierten Tofu über die Nudeln schöpfen. Mit allem belegen, worauf man Lust hat, z. B. Sprossen, Frühlingszwiebeln, Chilischeiben, frischer Koriander, gebratenen Schalotten, gekochtes Hühnchenfleisch...

Mit einer Limettenscheibe garnieren und gleich servieren.

Der Blogeintrag ist recht lang geraten und auch die Zutatenliste mag erstmal relativ lang erscheinen, aber wenn man alle Zutaten zusammen hat geht die Suppe sehr schnell und einfach - laßt Euch also nicht von vielen Worten abschrecken.

Na dann SELAMAT MAKAN allerseits! :-))

(Rezept: Food Safari)