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Amazing Ceylon - köstliche Grüße aus Sri Lanka: 5. Ella

23.10. - 13.11.2010
Süd-West-Küste und Hochland in drei abwechslungsreichen Wochen


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Vom Uda Walawe Nationalpark kamen wir nach ein paar Stunden Fahrt entlang von Serpentinen immer höher in die Berge.



Kurz vor Ella liegt der Ravana Ella Wasserfall, bei dem wir einen kurzen Stop einlegten. Aber so richtig lohnen tut sich das nicht - außer Bettlern und an die Felsen gesprühte Werbung war dort nicht viel zu holen. Na gut, ein Erinnerungsfoto natürlich schon! Die Umgebung ist nämlich schon sehr eindrucksvoll.

Ravana ist übrigens der Name des Dämonenkönigs im indischen Nationalepos Ramayana. Er hatte Rama's Ehefrau Sita gestohlen und nach Lanka entführt. Rama ist mit Hilfe des Affengottes Hanuman auf die Suche nach ihr gegangen und konnte nach großer Anstrengung den Dämonenkönig besiegen und seine Frau befreien. Und der Mythos besagt, dass Ravana Sita in den Höhlen hinter diesem Wasserfall bei Ella gefangen hielt.



Wir hatten die Beschreibungen von ein paar Gasthäusern durchgelesen, aber eine Wahl getroffen hatten wir noch nicht. Das erste Hotel, an dem wir vorbei kamen, haben wir uns mal angesehen. Toller Ausblick und englischer Rasen. Aber in unserem Nationalpark Outfit haben wir nicht so richtig gut rein gepasst und die Zimmerkosten haben ebenso wenig ins Budget gepasst. Gucken kann man ja mal.

Genau darüber lag der "Tea Garden" - ohne englischem Rasen aber mit noch tollerem Ausblick. Mit günstigeren Zimmern und warmer, herzlicher Atmosphäre. Na da bleiben wir doch gerne.



Der Aufstieg war nach so lange im Auto sitzen nicht ganz ohne Röcheln zu bewältigen, aber hier kann man rasten, bevor es weiter die Treppen hoch zu den Zimmern geht. Man kann es schlechter treffen, oder?



Wir haben schöne große Zimmer mit Balkon bekommen - eigentlich hatten wir die ganze Etage inklusive Terrasse für uns. Das hier sieht man nach dem Aufwachen (ok, bei dem Bild hat es geregnet, aber am nächsten Tag war es schön!)



Der Gemeinschaftsraum ist hell und geräumig und großzügig verglast, dass man auch nichts von der schönen Umgebung verpasst.



In den Highlands ist es schon um einiges kälter, als an der Küste, vor allem, wenn es regnet. Eine große Kanne Schwarztee und ein umfangreiches Rice & Curry wärmen da ganz wunderbar! Auberginen-, Okra and Kartoffelcurry, Coconut Sambol, Salat and Dhal (Linsen), dazu zweifarbigen Reis...



Außerdem haben wir gleich eine haarige Freundin gefunden. Die wärmt den Schoß nochmal zusätzlich. Ganz schlank war sie, aber sehr gepflegt und anmutig. Sie wohnt irgendwo in der Nähe draußen auf der Straße und macht dem jungen, hauseigenen Dackel das Leben schwer. Eine tempramentvolle Dame eben.



Wir - allesamt Katzenliebhaber - haben die Gesellschaft natürlich sehr genossen und die Mieze hat uns im Haus überall hin begleitet. Als Beweis der Zuneigung und des Vertrauens hat sie uns dann am Abend ein ganz besonderes Geschenk vor die Füße gelegt...



Am liebsten hätten wir alle Miezen eingepackt und mit nach Hause genommen, aber das geht natürlich nicht. Also haben wir mit den Gasthaus-Besitzern gesprochen, da wir sicher gehen wollten, dass die Babies im Haus willkommen sind und ihnen nichts getan wird. Da haben wir erfahren, dass die Mutterkatze sie wohl öfter mal für die Nacht vorbei bringt. Auch der Vater-Kater schaut hin und wieder rein und macht Radau wenn er wieder läufig ist. Aber es war trotzdem schwer, nicht eine "versehentlich" im Rucksack verschwinden zu lassen.


An Tag zwei ging es sportlich zu. Wir waren früh auf den Beinen und die Sonne schien. Mit Sonne wurde es gleich richtig warm.

Die Hälfte der Truppe war etwas angeschossen, aber hat sich trotz Arrack-Nachwirkungen wacker geschlagen (- sie sind am Vorabend beim "Wasser holen" über eine einheimische Kneipe "gestolpert" und haben dort auch gleich Freunde gefunden -) und wir haben alle den Gipfel erreicht... vom Little Adam's Peak.



Zuerst geht man an der Straße entlang, dann biegt man bei einer Gärtnerei in einen angenehm breiten Weg ab, der einen weiter aufwärts trägt.



Links hat man Blumen...



und rechts die Teeplantagen, die an den Hängen angelegt sind.



Das letzte Stück besteht dann nur noch aus Stufen. 586 um genau zu sein. Aber immer noch weniger, als bei seinem großen Bruder, dem Adam's Peak bei Dalhousie mit fast 5.000 Stufen!



Eigentlich wollten wir diesen bezwingen, aber uns wurde überall von Einheimischen aufgrund der Wetterlage davon abgeraten. Es war gerade keine Saison dafür. Später haben wir dann zwar schon Leute getroffen, die den Aufstieg trotzdem gewagt haben und - nachdem die Anstrengung verdaut war - auch sehr begeistert waren, aber alles schafft man ja in drei Wochen leider nicht... Ein wenig Gipfelglück konnten wir auch auf dem kleinen Berg erschnuppern.



Mit dem Abstieg mussten wir uns beeilen, denn es zog ein Gewitter auf und begann schon leicht zu regnen. Wieder unten angekommen haben wir ein wenig eingenässt im "Little Folly's" eine Teepause eingelegt.



Es gab auch Kuchen - selbst gebackenen Moist Chocolate Cake. Mmmmmm.



Es hat uns dort so gut gefallen und wir haben uns mit dem Besitzer so nett unterhalten, dass wir gleich eine Verabredung für den Abend ausgemacht haben. Rice & Curry bei Kerzenschein auf der Gartenterrasse.



Bevor uns Dhal (Linsen), Knoblauchcurry, cremiges Kartoffel- und Auberginencurry, Rote Bete-Salat, Pappadam mit Tomaten-Zwiebel-Sauce, Knoblauch-Zwiebel-Sambal und Kokos-Sambal (das liest sich gut, oder?) kredenzt wurde, haben wir Damen noch eine ganz schnelle Dusche hinter uns gebracht und eine 2,5 stündige Entspannungsbehandlung.

Für 3.000 Rs. gab es eine Ganzkörpermassage mit einem heißen Kräuterkissen bewaffnet. Danach stand ein Aufenthalt im Schwitzkasten auf dem Programm (sowas wie ein Sarg mit eingebauter Sauna, wo einem mit heißem Wasser und einer Kräutermixtur unterm Hintern kräftig eingeheizt wird). Der Kopf durfte Gott sei Dank raus schauen und wurde - während man immer müder wurde inklusive Gesicht - mit Kräutercremes gesalbt und massiert. Frisch gedämpft wurde man in Handtücher gewickelt und konnte bei einem Stirnölguss die restliche Anspannung sinken lassen. Das einzige Problem war nur, dass gerade Dämmerung war und die Moskitos meinen blinden, wehrlosen Körper problemlos gefunden hatten. Ich konnte sie hören und relativ bald auch spüren. Fazit: Dicke juckende Beulen, aber vollständig entspannt.

Nach einem letzten reichhaltigen Frühstück im Tea Garden mit Omelette, Spiegelei, frischen Früchten, Toast, Marmelade und Tee wollten wir am nächsten Tag mit dem Zug weiter nach Nanu Oya und von dort in das hoch gelegene Städtchen Nuwara Eliya. Unsere Frühstücks-Gesellschaft:



An der Zugstation in Ella bekommt man am Schalter die Fahrkarten. Davor sollte man vielleicht erfragen, wann dieser offen hat, dass man nicht umsonst hin läuft. Aber der Weg ist auch zufuss nicht sehr weit - ungefähr 10 Minuten.



Wenn man einen reservierten Platz im "Observation Wagon" - also der 1. Klasse haben möchte, sollte man schon ein paar Tage früher die Tickets kaufen. Sie sind recht schnell ausgebucht. Vor allem wenn man am Diwali-Wochenende (hinduistisches Lichterfest) unterwegs ist. Wir waren etwas zu spät dran und sind daher mit der 2. Klasse gefahren - das hat seine Vor- und Nachteile! Ein Ticket für die 2. Klasse kostet 110 Rs. Es fährt jeweils um 06:45 Uhr und 09:45 Uhr ein Zug in diese Richtung und man benötigt für die Strecke ca. 3 Stunden.

Dann heißt es auf den Zug warten... er kam pünktlich!



Bye bye, Ella, hier war es richtig schön!

Ein sonniges Wochenende in Amsterdam - Teil I

Zur Zeit komme ich eher dazu, Reiseberichte zu schreiben, als den Kochlöffel zu schwingen. Aber schöne Bilder anschauen und das Fernweh ein wenig schüren macht ja auch Spaß. Und dass Euch nicht langweilig wird bis zum nächsten Rezept, kommt hier eine weitere Fotogeschichte... aus dem wunderschönen Amsterdam!

Nach einem kurzen und recht unstressigen Flug von nur 1 Stunde und 15 Minuten kamen wir am Flughafen Amsterdam/Schiphol an. Von dort kommt man in Richung Hauptbahnhof (Amsterdam Centraal) ganz einfach mit dem Zug. Es ist alles gut ausgeschildert. Nur die Ticket-Automaten sind ein wenig trickreich. Da bietet es sich an, beim Einheimischen gut zuzusehen und mit Karte zu zahlen - dann klappt es einwandfrei. Das Zugticket kostet 3,70 EUR. Wenn man mit dem Fyra-Express fahren möchte, der an nicht ganz so vielen Stationen hält, muss man am Automaten ein Zusatzticket dazubuchen (ansonsten muss man Strafe zahlen). Der Zusatz kostet jedoch nur 0,70 EUR.



Vom Hauptbahnhof ging es zufuß zu unseren lieben Gastgebern für diese paar Tage. In Amsterdam wird sowieso sehr oft auf das Auto verzichtet, man sieht es öfter irgendwo parken, als fahren. Hier herrscht absolutes Fiets(Fahrrad)-Monopol! Das ist in den kleinen Sträßchen auch viel angenehmer und zudem sehr gesund.

Am Hauptbahnhof gibt es sogar eine eigens angelegte Fahrradgarage, die problemlos mit einem mehrstöckigen Auto-Parkhaus in anderen Städten mithalten kann. Und sie war komplett voll. Ein lustiges Bild!

Trotzdem muss man gut Acht geben, denn auch ein Zusammenprall mit einem Fahrrad kann sehr schmerzhaft sein und die sind einfach viel leiser als Autos.



Auf unserem Weg konnte ich mir auch gleich ein Bild der Gegend (dem Stadtteil "Jordaan") machen und war sofort verliebt. Viele kleine Läden mit tollen bunten Sachen, Straßenmusiker, vor jedem noch so kleinen Café saßen die Leute gemütlich bei einem Feierabendbier.

Außerdem sieht man dort Menschen jeglicher Herkunft zusammen leben. Das führt natürlich auch zu einer großen Vielfalt in der Restaurant- und Imbiss-Kultur. Und das Markenzeichen der Stadt, das vor allem bei so schönem Wetter den besondern Urlaubsflair ausmacht, sind ganz klar die Grachten mit ihren Hausbooten. Sooo schöööön!



Nach einem unterhaltsamen Abend, einer erholsamen Nacht in einem typischen Amsterdamer Haus - mehrstöckig und mit halsbrecherischen Wendeltreppen - und einem ausgiebigen Frühstück wollten wir raus in die strahlende Sonne.

Ich war zuvor noch nie in Amsterdam, aber ich wollte bei diesem Wetter nicht gleich das harte Sightseeing-Programm durchmachen, sondern lieber ohne Ziel und Plan durch die Stadt schlendern und sie spontan erkunden.

Wir sind von der Prinsengracht in Richung Einkaufsviertel/Kalverstraat gelaufen und dort ein wenig durch die Läden geschlendert. Am Dam Square gab es ein Volksfest mit ein paar wilden Fahrgeschäften und Imbiss-Ständen.



Von dort sind wir weiter zum Waaterloplein Markt spaziert. Dort gibt es allerlei Krusch und Kram und auch ein Frozz-Filiale. Wir haben uns einen gefrorenen Joghurt mit frischen Früchten gegönnt. Schön erfrischend bei diesen Temperaturen!



Vorbei am Jüdischen Museum ging es weiter...



durch das Rotlichtviertel und China Town. Wir ließen die Schaufenster mit den Ladies und Coffeeshops hinter uns...



und schlenderten zurück zur Lindengracht. Am Boden der erhöhten Hauseingänge fand man immer wieder einen Hauseigentümer in der Sonne sitzen, ein Gläschen trinken und Zeitung lesen - wie gemütlich!



Außerdem waren an diesem Samstag alle Parkplätze zu einem Markt umfunktioniert. Aber wir hatten jetzt Hunger und eine Pause nötig.

Bei Vlaming Eten + Drinken gab es leckeren Lipton SPARKLING Eistee (den gibt es in Deutschland irgendwie schon lange nicht mehr - ein großer Verlust!), gebratene Garnelen mit reichlich Knoflook (Knoblauch) und ein wunderbares BLT-Sandwich (Bacon-Lettuce-Tomato).




Nach einem kleinen Nickerchen wurden wir schick zum Essen ausgeführt. Aber schick hat hier nicht bedeutet, dass man sich zwingend wahnsinnig herausputzen muss und den ganzen Abend angestrengt Haltung bewahren. In diesem Restaurant gab es ein tolles Menü in völlig ungezwungener Atmosphäre. Und man konnte an diesem lauen Frühlingsabend gemütlich im Innenhof sitzen, bei

Burgers Patio
2e Tuindwarsstraat 12
1015 RZ Amsterdam - Jordaan

Es gab als Appetithappen Muhammara mit Brot (eine würzige syrische Paprika-Walnuss-Paste) und Gemüsesticks mit Aioli-Dip.

Danach haben wir uns verwöhnen lassen mit:
Dungesneden octopus met meiraapjespickle en salsa van scheermessen
Dünn geschnittener Oktopus mit Rote Bete-Pickle
Huisgemaakte saucijsjes van eend met salsa van haricots verts
Hausgemachte Entenwürstchen mit Grüne-Bohnen-Salsa
Viskoekjes met koude soep van doperwten en limoen
Fischküchlein mit Zuckererbsen-Limonen-Suppe

(Ich hoffe, ich habe das einigermaßen richtig übersetzt... aber was zur Hölle sind Scheermessen?!) :-)

Jakobsmuschel und Corvina (Fisch) mit Kräutersauce und Kaviar


Kabeljau mit Spargel, Portulak und rotem Shiso


Black Angus Rinderfilet mit Gemüse, Kartoffeln und Kräutersauce

Und dazu ein guter Wein - was braucht man mehr!

Tag zwei folgt! :-)

Amazing Ceylon - köstliche Grüße aus Sri Lanka: 4. Uda Walawe

23.10. - 13.11.2010
Süd-West-Küste und Hochland in drei abwechslungsreichen Wochen


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Vom Strandidyll ging die Reise weiter ins Landesinnere. Wir wollten uns den Uda Walawe Nationalpark ansehen - der ist um einiges kleiner (Fläche ca. 308 km²) als der bekannte Yala Nationalpark (Fläche ca. 1500 km²), aber wurde uns als durchaus sehenswert empfohlen.

Unser Fahrer hat uns am Vormittag abgeholt und zuerst zur größten Buddha-Statue Sri Lankas nach Dickwella gebracht. Der sitzende Buddha ist ganze 50 Meter hoch. Um dies noch besser erkennbar zu machen, wurde dahinter ein achtstöckiges Gebäude gebaut.



Auf dem Gelände gibt es auch noch weitere Gebäude mit Figuren und Malereien, die vom Leben Buddha's erzählen. Ich bin kein großer Fan davon, in Tempeln zu fotografieren - auch, wenn es erlaubt ist. Deshalb gibt es davon nicht viele Bilder.



Ein älterer Mann ließ uns auch noch in den ganz alten Museumsteil.
Gehe immer auf das Licht zu! Siehst Du das Licht? ... Wenn man nur das Licht sieht, ist es nur halb so gruselig, wenn man an die Wände schaut wird einem schon ein wenig mulmiger zumute.



Dort wurden anschaulich die Sünden beschrieben, die man wohl besser nicht begehen sollte. Denn sonst passiert vielleicht sowas:



Oder es wird zur Feier des Tages ein Süppchen gekocht und Du bist auch eingeladen... als Hauptzutat.



Wir haben es allerdings heile wieder heraus geschafft.
Auf der Weiterfahrt in Richtung Uda Walawe kamen wir an wunderschönen Landschaften mit Reisfeldern vorbei...



- begleitet von einer gemächlichen Wasserbüffel-Parade -



...und haben sogar possierliche Tierchen beim "Abhängen" beobachten können. Big ones!




In Uda Walawe haben wir das erste Gasthaus genommen, das auf der Straße in Richtung Nationalpark auftauchte - "Uda Walawe Park View". Es war günstig (7 USD/Nacht) und unser Fahrer kannte wohl die Leute dort, wir wollten sowieso nur eine Nacht verweilen (genau genommen eine halbe - Weckzeit halb 5!!) und außerdem hatten wir Hunger.

Wir haben uns mit gebratenem Gemüsereis gestärkt und wollten dann eigentlich zu einem Elefantenweisenhaus fahren. Der Regen hat uns aber leider einen Strich durch die Rechnung gemacht und so haben wir den Nachmittag und Abend auf unserer Veranda mit dem einen oder anderen "Lion" verbracht und von unserem Fahrer Kelum Rechen-Tricks gelernt, bis es Abendessen gab: gebackene Stücke von einem Süßwasserfisch und Salat. Lecker!



Nachdem ich mit der größten Kakerlake ever auf dem Klo Freundschaft geschlossen hatte (sie wollte mir trotzdem nicht ihren Namen verraten... das ist eine exklusive Information nur für Kerstin ;-) ) haben wir eine unruhige Nacht in unserem Meru Moskitozelt verbracht.



Dieses Zelt ist einfach immer wieder toll. Man hat seinen eigenen Matratzenbezug dabei und ist gleichzeitig vor allerlei Beissgetier sicher. Von der romantischen Campingathmosphäre mal ganz abgesehen. (Auf dem Zimmer-Foto war es schon wieder abgebaut. Aber hier gibt es Infos dazu: globetrotter.de)



Nachdem wir das 3. Mal dachten, das Gebell der Wachhunde wäre unser Wecker, hat es dann wirklich gebimmelt und wir mussten aufstehen. Es war noch dunkel, es war frisch und feucht. Und wir waren alle richtig gut drauf. Unser Safari-Jeepfahrer auch - er hatte verschlafen und somit fiel unser Schwarztee mit Milch und Zucker als Wachmacher aus, denn wir hatten es eilig.



Auf den Bänken auf der Ladefläche des Pickup sitzed rasten wir über die ruckelige Straße in Richtung Nationalpark. Kein Schlagloch war vor uns sicher.



Wir zogen die dünnen Jacken näher an Hals und Gesicht, um den kühlen Wind auszusperren und bemühten uns krampfhaft, die Freude an der zweifelsohne schönen Landschaft zu suchen.



Im Park Office wurden die Tickets gekauft und unser Guide stieg zu. Da erhellte sich ziemlich schnell die Stimmung - also meine auf jeden Fall. Ein inspirierender älterer Herr, der wohl in all den Jahren das Feuer nicht aus seinen Augen verloren hatte. Er erzählte, dass er eigentlich schon in Rente sei, aber sein Job ihm all die vielen Jahre so viel Spaß machte, dass er ihn nun ehrenamtlich weiter ausübt. Er kannte jeden Stein auf dem Gelände und konnte von jedem noch so kleinen Vögelchen den Namen nennen - in sämtlichen Sprachen.



Im Uda Walawe Nationalpark begegnet man in erster Linie Elefanten - wie diesem gut gelaunten Dickhäuter hier:



Wir haben sogar ein Rudel mit Jungtier aus nächster Nähe gesehen, was wohl nicht ganz so oft vorkommt.



Außerdem sind wir einigen Waranen, Wasserbüffeln, Kühen und den verschiedensten Vögeln über den Weg gelaufen bzw. im Jeep gefahren.



Am besten machen sich die Pfauen bemerkbar, die mit ihren schrillen Schreien hörbar die Rolle der Dramaqueens unter der Nationalparkbevölkerung einnehmen. Die zwei kleinen Aligatoren, die wir beim Sonnenbad beobachtet hatten, waren davon nicht so angetan und haben uns ihr eindrucksvolles Gebiss gezeigt.

Am besten aber hat mir die Sicht auf den verwunschenen See gefallen, aus dem unzählige abgestorbene Baumstümpfe ragten...



... und ...



... die Ele-A-A-Champignons ;-)

Die Jeepfahrt über unwegsames Gelände hat alle Knochen im Körper neu sortiert. So muss man sich nach einer rasanten Runde in der Waschmaschine fühlen. Wir haben viel gesehen und gelernt und reichlich frische Luft getankt. Die Tour hat für 4 Personen 8600 Rupies (knapp 60 EUR) gekostet.

Im Gasthaus wurden wir schon mit frisch gebackenen Hoppers (eine Art Pfannkuchen aus fermentiertem Reismehlteig mit Kokosmilch und etwas Palmwein), Egg Hoppers (Hoppers mit einem Spiegelei in der Mitte), Marmelade, frischen Früchten und Tee erwartet. Fazit: Wir lieben Hoppers!



Nun war es Zeit, den Eles und Uda Walawe Servus zu sagen und aufzubrechen ins Hochland nach Ella.

Amazing Ceylon - köstliche Grüße aus Sri Lanka: 3. Talalla

23.10. - 13.11.2010
Süd-West-Küste und Hochland in drei abwechslungsreichen Wochen


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Nach einigen Tagen Strandaufenthalt in Hikkaduwa und Unawatuna waren wir schon schön entspannt. Wir wollten uns noch zwei weitere Tage Ruhe gönnen, bevor es in den Uda Walawe Nationalpark und in Richtung Hochland geht. Uns wurde der kleine, ruhige und abgelegene Strand von Talalla als Empfehlung genannt und so machten wir uns mit ein paar Sightseeing-Abstechern auf dort hin.

Den ersten Stop haben wir bei der Schildkrötenfarm "Sea Turtle Farm & Hatchery" in Habaraduwa eingelegt. Man zahlt 300 Rupien, bekommt dann erzählt, was der Hintergrund der Einrichtung ist und darf sich die Tierchen in ihren Betonbecken anschauen.

Schildkröteneier sind in Sri Lanka wohl eine Spezialität und werden deshalb am Strand eingesammelt, um sie auf dem Markt zu verkaufen. So hat nur wenig Schildkröten-Nachwuchs die Chance, den Weg ins Meer zu finden und der Bestand schrumpft immer mehr. Um dem entgegenzuwirken, bieten Schildkrötenfarmen an, den Marktverkäufern die Eier zu einem höhreren Preis abzunehmen. Sie graben sie auf der Farm wieder in Sand ein und warten, bis die Kleinen ausgeschlüpft sind.



Dann kommen sie in Aufzuchtbecken und wenn sie groß genug sind, werden sie ab einem gewissen Zeitpunkt wieder zurück zum Meer gebracht.



Das hört sich ja eigentlich nach einem sehr noblen Plan an. Ich hatte trotzdem ein komisches Gefühl... Die ganz große Schildkröte sah so traurig aus und hat die ganze Zeit versucht, mit aller Kraft aus dem Becken zu kommen, was sie aber natürlich nicht geschafft hat. Muss man ein ausgewachsenes Tier noch gefangen halten? Auch wenn es zu Schulungszwecken ist? ...



Die Fahrt ging weiter zum Kogalla See, wo wir das Auto durch ein Boot tauschten.



Ungefähr 1,5 Stunden konnten wir vom Wasser aus die Landschaft genießen. An drei kleinen Inselchen hatte wir angelegt. Auf einer davon haben wir einen alten, kleinen, buddhistischen Tempel besichtigt. Eine andere hatte den treffenden Namen "Cinnamon Island - Zimtinsel". Dort wurden wir in die Zimtherstellung eingeführt und konnten frischen Zimttee verkosten.

Zuerst wird die Rinde mit einem Messer abgeschabt.



Die nasse Rinde rollt sich ein. Sie wird in die Sonne zum Trocknen gelegt und verändert ihre Farbe von Grün zu Braun.



In einem großen Mörser können die getrockneten Zimtstücke zerstoßen werden.



Wenn man diese dann durch ein feinmaschiges Sieb schüttelt, bekommt man ganz feines Pulver. Es sieht aus wie man es bei uns aus dem Supermarkt kennt, aber duftet und schmeckt einfach fantastisch intensiv.



Wieder zurück an Land bekamen wir eine Führung durch den angrenzenden Ayurveda-Garten und interessante Erklärungen zu allerlei wild wuchernden Pflanzen. Natürlich wurden auch die gesunden und praktischen Mittelchen angepriesen, die daraus hergestellt werden konnten. Das Schienbein von meinem Freund mußte als Versuchsobjekt für eine extra-gute Enthaarungscreme herhalten. Das Ergebnis war verblüffend! Ich habe mir gleich was davon gekauft, aber mich bisher noch nicht getraut, sie auch zu verwenden ;-)



Zum Abschluß bekam jeder von uns eine viertelstündige Behandlung mit ayurvedischen Ölen und Essenzen. Danach sah man aus wie mariniert, hatte aber gelockerte Muskeln und wollte meeehr! Durchgeführt wurde das Kneten von jungen Herren die die ayurvedische Massagetechnik studieren. Als Entschädigung durfte man ihnen ein Trinkgeld nach Wahl geben.

Von der Massage und einer Tasse Kräutertee frisch gestärkt, sind wir wieder ins Auto gestiegen und weiter nach Dondra gefahren.



Wir haben uns kurz eine Buddha-Statue angesehen und noch ein wenig Verpflegung eingekauft.



Es wurde später Nachmittag und die Sonne begann schon langsam tiefer zu sinken. - Die beste Zeit, um am Meer die berühmten Stelzenfischer zu beobachten. Deshalb machten wir auch dort noch einen Abstecher hin.



Aber Vorsicht! Oft hängen an den besten Sichtpunkten ein paar junge Männer herum, die für's Nichtstun bzw. für die Aussicht gerne ein paar Rupien haben möchten. Und sie können durchaus auch recht hartnäckig werden.

Dann ging es über Stock und Stein einen kleinen unbefestigten Weg entlang nach Talalla zur "Secret Bay". Wir kamen in dem kleinen Resort an und merkten, dass wir die einzigen Gäste waren. Bevor wir uns entschieden hatten, dort zu bleiben, wollten wir zuerst ein wenig die Umgebung erkunden. Nebenan war noch ein größeres Ayurveda-Hotel, das durch eine hohe Mauer und ein schweres Metalltor von der Außenwelt abgegrenzt war. Wir sind hinein gegangen und wollten uns nach den Preisen und Annehmlichkeiten erkundigen, aber es war sehr teuer und man hätte auch eine Ayurveda-Kur machen müssen (macht ja auch Sinn). Dafür waren zwei Tage zu kurz und es waren auch nicht alle aus unserer Gruppe von der Vorstellung so überzeugt ;-)

So sind wir zurück gelaufen zum Secret Bay Hotel und haben uns unsere Bungalows zeigen lassen.



Man hatte ausreichend Platz, einen Ventillator, ein Bad mit Dusche und eine Terrasse mit Liegen zum Faulenzen.



Alle Häuschen liegen um einen sehr schön angelegten Garten mit Palmen und allerlei exotischen Blumen.



Wir wurden herzlich und nett empfangen und haben uns recht bald auf der Dach-Restaurant-Terrasse nieder gelassen, um den wunderschönen Sonnenuntergang zu bewundern.



Aber zuerst haben noch ein paar junge Männer die massigen weißen Frauen aus dem Ayurveda Hotel beim abendlichen Bad im Meer bewundert, hehe.



Von den vielen Eindrücken des Tages hatten wir großen Hunger und haben uns mit gebratenem Fisch, Kürbis-Curry, Kokos-Sambal, Pappad und Salat verwöhnen lassen, bevor wir in unser Bett gefallen sind.



Am nächsten Tag war mit Ausschlafen nicht zu rechnen. Um 8 Uhr morgens wurden wir vom Brummen und Schrillen einer Kettensäge geweckt - auf dem Grundstück nebenan wurden sämtliche Palmen abgesägt. Wahrscheinlich wird dort ein weiteres Hotel gebaut. Wenigstens gab es dann frische Kokosnüsse... wobei man das sicher auch leiser hätte haben können. Aber der Fortschritt geht am Paradies schließlich auch nicht spurlos vorüber - leider.



Bis zum vorbestellten "sri lankischen Frühstück" hatten wir noch genug Zeit, uns auf der Matratze oder auf der Liege im Garten herumzuwälzen. Aber beim Anblick der Sonne und der Natur wurde man dann trotz allem schnell wach und fröhlich.

Dann wurde unser spätes Frühstück serviert: String Hoppers, gekochte Eier in würziger Currysauce, Dhal (Linsen) und Kokos-Sambal. Ich wäre ein sehr glücklicher Mensch, wenn ich jeden Tag so ein Frühstück kriegen würde. Manche können so etwas wahrscheinlich nicht als erste Mahlzeit essen. ICH KANN!



Die lustigen Bollen aus nudelartigen Fäden sind sozusagen das Brot, mit dem man die Currysaucen isst. Sie bestehen aus einem Reismehlteig, der durch eine siebartige Presse gedrückt und dann gedämpft wird.

Nach einem Nickerchen zum Verdauen hatten wir genug Kraft gesammelt um den nicht zu verachtenden Wellen zu trotzen. Alle ausser mir - ich bin mal wieder richtig schön unterspült worden, aber ein Harter hält's aus, gell :-) Außerdem soll eine Nebenhöhlenspülung mit Meerwasser ja irgendwie gesund sein.

Die Wellen sind nicht so mörderisch wie in Hikkaduwa, aber trotzdem höher als in z.B. Unawatuna. Sie machen richtig Spaß, ohne dass man ständig um sein Leben paddeln muss. Der Strand ist traumhaft einsam - außer uns waren nur noch ein paar wenige Einheimische da, die in der Nähe an ihren Booten herumgewerkelt haben. Aber viel Schatten ist nicht zu finden.



Nach einigen Litern salziger Flüssignahrung bekamen wir am Abend ein ausgedehntes "Rice + Curry" - Gemüsereis, Bohnencurry, Kürbiscurry, Dhal, Fischcurry, Pappad und verschiedene Chutneys und scharfe Sambals...



...und konnten uns auf der Terrasse von Meeresrauschen und einem Gläschen Arrack-Cola in den Schlaf säuseln lassen.



Am nächsten Morgen wollten wir wieder ausgeruht sein, denn die Fahrt ging weiter nach Uda Walawe zur Safari durch den Nationalpark.

Amazing Ceylon - köstliche Grüße aus Sri Lanka: 2. Unawatuna

23.10. - 13.11.2010
Süd-West-Küste und Hochland in drei abwechslungsreichen Wochen


‹ Teil 1 - Hikkaduwa
› Teil 3 - Talalla
› Teil 4 - Uda Walawe
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Mit dem Minivan sind wir durch das verregnete Galle (von den Engländern "Goll" genannt) gefahren und haben Geld gewechselt. In den bisherigen Urlauben hatten wir immer sämtliche Zahlungsmittel dabei. Natürlich eine Kreditkarte, eine EC-Karte - die funktioniert z.B. in Thailand am ATM-Automaten wunderbar - und Traveller Cheques, da sie praktisch und sicher sind. In Sri Lanka hätte man sich die Schecks allerdings sparen können, denn die meisten Banken haben aus den kreativsten Gründen abgelehnt, sie zu wechseln. Wenn man doch Glück hatte, konnte man schon mal eine Stunde in der überfüllten Bank verbringen, bis man seine paar Rupien in den Händen halten durfte. ATM-Automaten waren weit verbreiteter, als erwartet. Dort Geld abzuheben spart viel Zeit und Nerven, ist aber mit Sicherheit auch langweiliger ;-).

Als wir wieder flüssig waren, ging die Fahrt vorbei am Galle Fort, die Küstenstraße weiter in Richtung Süden. Unawatuna sollte unser nächster Ort der Erholung sein. Von unserem "Noch-Guide" (siehe Eintrag Hikkaduwa) wurde uns das Tartaruga als Unterkunft vorgeschlagen. Wir fanden es aber relativ teuer, für das, was geboten wurde.

Die nächsten Zimmer, die wir uns ansahen, waren in einem Gasthaus, deren Betreiber wohl in irgend einer familiären Konstellation zu Neela's stehen - wo wir zuvor übernachtet hatten. Die Zimmer ganz oben waren nett, aber die Treppe hinauf war im Regen mörderisch glatt, es sah recht einsam und verlassen aus (aber ist ja auch noch nicht ganz Hauptsaison) und wir wollten eigentlich näher an's Meer. Langsam kam Hunger auf und wir entschieden uns, ein Gasthaus aus dem Lonely Planet herauszusuchen, um dort als nächstes hin zu fahren. Dort gab es aber keine Zimmer mehr. Also versuchten wir es - schon ein wenig resigniert - genau daneben, im Banana Garden (www.banana-garden.com).

Von der Straße aus sah es nicht sehr spektakulär aus, aber sobald man das offene Restaurant betrat, wurde einem ein alles entschädigender Meerblick geboten. Somit hatten wir unsere neue Unterkunft gefunden.



Mit viel Glück waren gerade zwei nebeneinander liegende, große Zimmer im zweiten Stock frei (vorsicht - auch hier ist die Treppe bei Regen extrem rutschig!). Ein großes Bad, Bett und Balkon mit Meerblick - die Aussicht könnte durchaus schlechter sein!... Das darf einem dann auch 3.000 LKR wert sein.



Draußen war es noch immer am Regnen und Winden, da war ein Sri Lankisches Rice + Curry und eine Tasse Tee genau das Richtige, um von innen zu wärmen. An 30 Grad gewöhnt man sich schnell, aber man fängt das Frieren an, sobald es ein wenig abkühlt.

Es stellte sich heraus, dass der Manager des Banana Garden längere Zeit in Deutschland gelebt hat, die Sprache super beherrscht, einige gute Tipps auf Lager hat und zudem sehr nett und unterhaltsam ist. Er hat uns erstmal zu den schon bestellten Gerichten (Dhal, Gemüsecurry, "Devilled Prawns") noch ein paar weitere zusammengestellt, um uns probieren zu lassen. Da gab es leckeres Curry aus Baby-Jackfruit, eines mit Pilzen und ein Sambol aus getrocknetem Fisch. Den obligatorischen Avocadosalat muss ich wahrscheinlich schon gar nicht mehr erwähnen...



Um den Abend ausklingen zu lassen, sind wir ein Stück weit den Strand runter gelaufen und haben uns auf die Terrasse des "Peacock" gesetzt. Mit einigen Cocktails und Arrack-Cola hat man dort auch recht schnell Freunde gefunden. Die Musik war laut, aber es war auf jeden Fall lustig und nett.

Vom Essen wurde uns eher abgeraten, aber erst nachdem wir es einen Tag später schon ausprobiert hatten. Mein Fisch mit Pommes und Salat war aber voll ok. Die gebratenen Nudeln mit Gemüse waren wohl auch gut, aber die vermeintlichen King Prawns sahen eher wie verhungerter Fischköder aus, die im hintersten Eck des Kühlschranks gefunden wurde. Naja, es kann ja nicht jeder kulinarische Schuss ein Treffer sein...



Die nächsten Tage haben wir schön faul verbracht mit Sonnen, Essen und das Städtchen erkunden.

Im Banana Garden wurde uns der gegenüberliegende Juwelier (Krishan Gem & Jewellers, Peellagoda, Unawatuna, GALLE, Sri Lanka) empfohlen. Da es meist recht anstrengend ist, sich bei einem Juwelier in der Einkaufsmeile über den Tisch ziehen beraten zu lassen, haben wir diesen einfach mal besucht, um zu gucken, ob es dort ähnlich ist. Wir waren sehr positiv überrascht, denn er hatte nicht nur wirklich schöne Schmuckstücke anzubieten, auch die Athmosphäre war sehr entspannt und angenehm. Wir haben ziemlich viel Zeit dort verbracht um uns alles anzusehen und uns zu entscheiden. Den Ring, den ich letztendlich wollte, hat er sogar nochmal in meiner Größe nachgebildet und ich konnte ihn am nächsten Tag abholen. Er passte perfekt und auch die meisten offenen Weihnachtsgeschenke auf der Liste konnten danach abgehakt werden.



Wenn man die Hauptstraße noch etwas weiter rauf ging und irgendwann wieder in Richtung Meer abbog, fand man sich in einem Gewirr kleiner Straßen und Gassen wieder. Links und rechts gab es Stände und Läden für alles, was das Touristenherz begehrt - Kleidung, Postkarten, Schnitzereien. Auch an dem einen oder anderen Gemüse- oder Rotistand kamen wir vorbei. Doch der beste Ort um sich in dieser Ecke niederzulassen ist das South Ceylon Vegetarian Restaurant (southceylonrestaurant.com).

Insgesamt waren wir 3 Mal hintereinander dort. Der Grund dafür ist klar - wir wurden sehr herzlich empfangen, das Essen ist einfach göttlich und auf der Terrasse lässt es sich super entspannen (ausreichend NoBite aber nicht vergessen!).



Als Vorspeise gab es Onion Bhaji (Zwiebelringe im Backteig) mit einem Joghurt-Dip und Guacamole (eine Creme aus den gigantischen Sri Lanka-Avocados und Knoblauch) mit selbst gebackenem Schwarzbrot (noch warm). Dann haben wir uns mit vegetarischem südindischem Essen verwöhnen lassen - Masala Dosa (knuspriger Pfannkuchen aus Linsenmehl mit würzigen Tomaten und Kartoffeln gefüllt) und Uppma (ein Griesgericht mit verschiedenen deftigen Beilagen).



Da es uns dort so gut gefallen hatte und wir vom guten Geschmack der Betreiber fest überzeugt waren, haben wir gefragt, ob sie uns ein Restaurant empfehlen können, wo es gutes Rice + Curry gibt. Daraufhin haben sie uns angeboten, ein Sri Lankisches Abendessen für uns bei ihnen im Restaurant vorzubereiten. Somit hatten wir ein Date für den nächsten Abend.

Ein Date mit Jackfruit-, Ananas- und Kürbiscurry, mit Coconut Sambol, Pappadam und Dhal. Ein Traum... da war mehrmals ein Nachschlag nötig. Zum krönenden Abschluss gab es Schokoladenkuchen, frisch aus dem Ofen, mit warmer Schokosauce und Eis. Die Werbefritzen hatten also Recht - in Sri Lanka findet man tatsächlich das Paradies! :-)




Irgendwann muss man sich auch mal ein wenig bewegen und so beschlossen wir, zu der Dagoba (Buddhistisches Denkmal) am anderen Ende des Strandes zu spazieren, deren Spitze wir vom Balkon immer so schön im Sonnenuntergang sehen konnten.



Doch davor erstmal ein stärkendes Frühstück im Sunil Garden. Das Gasthaus mit Restaurant und Coffee Shop bietet zum Beispiel Köstlichkeiten wie einen Kokos-Shake mit Ingwer, Schoko-Croissants, Sandwiches mit Räucherlachs und Ei und vernünftigen Kaffee.



Das kleine Café ist sehr stilvoll und gemütlich eingerichetet, wie ich finde. Die tollen Holzmöbel haben es mir absolut angetan. Sie verkaufen dort auch hübsch bestickte Batikteile, wie Taschen und Kissenbezüge. Da musste ich für die kleine Tochter meiner Freundin gleich einen mitnehmen.




Teil 2 des Sportprogramms fand am Abend statt. Da wir zu Beginn der Hauptsaison da waren, war der Strand noch nicht völlig von Touristen belagert. Aber Unawatuna ist nicht nur zum Entspannen da, sondern man kann auch ab und an das Tanzbein schwingen. Strandparties werden durch Mundpropaganda und über Flyer beworben, man verpasst also nichts. Wer nach ausgefallenen Musikrichtungen sucht, wird eher enttäuscht sein - die übliche Pop-Hip-Hop-Dance-Mischung ist Standard. Aber es gibt ja noch immer Arrak um sich den Sound schön zu trinken ;-)

Was uns sehr erstaunt hatte war, dass vor allem die TouristINNEN diesen Vorschlag scheinbar sehr ernst nehmen und sich hemmungslos an die anwesenden Sri Lankischen Männer Boys ranschmeissen. Wenn man dann als Europäerin auf einer solchen Party zur Abwechslung weder eng angeschmiegt tanzen, noch andereweitig schmusen möchte, erntet man völlig erstaunte Blicke (nach dem 4. abgewehrten Versuch, wenn vorab genannte Europäerin langsam sauer wird und wild gestikulierend mitteilt, dass sie gleich handgreiflich wird). Also Mädels - passt auf Euren Hintern auf am Partystrand ;-)

Zuerst waren wir beim Cormoran Beach Corner. Der junge Mann, der uns eingeladen hatte war sehr nett und hatte sich total bemüht, die Party schön zu gestalten. Die Tanzfläche war geräumig, das Sandwich gut und man konnte sich am Strand an Tische setzen und einen Cocktail oder ein Bier trinken. Als wir ankamen, waren noch recht wenig Leute da, was uns für ihn leid tat. Hoffentlich kamen später noch mehr.



Die Location nebenan - Kingfisher - war etwas professioneller für eine Party ausgelegt. Mehr Lichteffekte und ein Pavillion mit Sitzkissen. Die Musik war ähnlich und auch die Gesinnung der Jungs und Mädels ;-) Dafür war weniger Platz. Am besten guckt man einfach überall mal hin und schaut, wo es einem am besten gefällt.


Die nächste Fahrt brachte uns ins verschlafene Örtchen Talalla - zwei Tage einsamer Strand und sportliche Wellen.