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Gebackenes Huhn nach Java-Art

Das schlimme am Internet ist ja, daß man immer wieder so leckere Rezepte findet, daß man aus dem kochen und essen kaum noch raus kommt. Und wenn keine Zeit dafür ist, kocht und isst man in Gedanken weiter. Das sind wenigstens positive Gedanken, oder? ;-)

Heute hatte ich aber Zeit um zu bruzzeln und es wurde sogar schon dafür eingekauft - was für ein Service!
Das Objekt der Begierde war diesmal Central Java Fried Chicken - (Ayam=Huhn Goreng=gebratenes/frittiertes Gericht Jawa=Java), das ich auf dem Blog Seasaltwithfood erspäht hatte. Dort gibt es das Rezept übrigens auch auf Englisch.

Vor allem endlich mal ein Gericht, wo ich meine "Candlenuts" verwenden kann, die ich vor einiger Zeit im Asiamarkt gefunden habe! Ich habe erforschen können, daß diese Dinger auf deutsch wohl "Lichtnüsse" heißen. Das deutsche Wikipedia erzählt ein wenig über den Baum, an dem diese Nüsse wachsen. Candlenuts werden in der indonesischen und malayischen Küche verwendet, um dicke Saucen herzustellen. Sie werden manchmal durch Macadamianüsse ersetzt, die einen ähnlich hohen Fettanteil haben. Im Geschmack sind sie allerdings doch etwas unterschiedlich.

Im Nachhinein habe ich gelesen, daß Candlenuts im rohen Zustand giftig sind. Man muß sie kochen oder rösten. Ich habe aus Unwissenheit ein rohes Stück probiert und habe nichts gemerkt. Aber man sollte es vielleicht nicht nachmachen. ;-)

Vorweg kurz ein Abstecher zur Beilage, denn die sollte man eigentlich einen Tag im Voraus machen. Es gab Reiskuchen, also gekochten Reis, der über Nacht in einer flachen Schale mit etwas Schwerem zusammengepresst und später in Stücke geschnitten wird. Wir haben den Reiskuchen erst eine Stunde vorher zubereitet, deshalb war er nicht gepresst, aber durch manuelle Anwendung von Gewalt (runterdrücken mit einem großen Löffel) wurde er dann doch schnittfest. :-) Diese Reisstücke werden in der Regel kalt serviert - zumindest haben wir sie in Singapur und Malaysia immer kalt bekommen. Dazu gab es auch noch erfrischenden Salat.



Zutaten:
Ca. 1 1/2 kg Hühnchenteile mit Haut in 8-10 Stücke geschnitten (wir hatten 4 sehr große Hühnerschenkel und haben diese halbiert)
Erdnußöl zum Frittieren
1 Dose (400 ml) Kokosmilch
reichlich frische Korianderblätter

Paste (Die Zutaten findet man im Asia Markt):
6 kleine Thai-Schalotten
1 1/2 TL Korianderpulver
3 "Candlenuts" or Macadamianüsse, grob gehackt
1 TL frischer Kurkuma (habe ich nirgends gefunden und daher 1/4 TL Kurkumapulver genommen)
1 1/2 TL frischer Galgant, fein gewürfelt
1 1/2 TL Zitronengras, den weichen Kern fein gehackt
ca. 1 1/2 TL Meersalz
Wir haben noch 1 1/2 Zehen Knoblauch in die Paste gegeben.


Alle Zutaten für die Paste mit 3 EL der Kokosmilch in einem Mixer pürieren. Die Paste sollte nicht zu fein werden.

Den Rest Kokosmilch in einen großen Topf geben und die Paste einrühren. Die Hühnchenteile in die Kokosmilch legen und gut damit benetzen. Kurz aufkochen und dann auf niedrige Hitze schalten. Für 45-50 Minuten langsam simmern lassen. Dabei hin und wieder umrühren, daß alle Teile mal unten in der Sauce liegen.

Die Hühnerteile heraus nehmen und abkühlen lassen.

Erdnußöl in einem Topf stark erhitzen und die Hühnchenteile in 2-3 Portionen knusprig frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Hühnchen mit Reiskuchen und etwas Sauce und reichlich frischem Koriander servieren.



Mein vollgefuttertes Fazit:
Das Hühnerfleisch nimmt den Geschmack der Paste wunderbar an und wird absolut zart durch das lange Kochen in der Kokosmilch. Die Kokosmilch selbst wird eine sehr fettige Angelegenheit. Wenn man sie erhitzt, trennt sich das Öl heraus und schwimmt oben. Die Haut der Hähnchen tut noch ihr Übriges. Ich fand es zu schade, die Sauce wegzuschütten, also habe ich das klare Öl oben abgeschöpft und beim Servieren jeweils ein wenig von der Sauce über den Reis gegeben. Das Rezept beschreibt auch eigentlich, daß das Huhn die Sauce aufsaugen soll. Vielleicht nächstes Mal ohne Deckel garen... Dem Geschmack hat's aber keinen Abbruch getan.

Auch das Fleisch war natürlich durch das Frittieren kein Diätessen. Aber wer will schon Diätessen ;) Ich fand das Gericht absolut lecker.

Ich denke, rein des Geschmackes wegen werde aber nächstes Mal die Haut von den Hähnchenteilen abtrennen, sie "nackt" kochen und danach nicht frittieren. Die Haut werde ich in einer Pfanne ohne Öl knusprig anbraten und mit servieren.

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