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Im Winter tut eine Suppe gut: Soto Ayam - Aromatische Indonesische Hühnersuppe

"Moment mal... Winter? Es ist doch Juni!" wird da so mancher denken. Aber wenn ich so aus dem Fenster schaue, habe ich fast Lust mal wieder auf eine Wintermantel-Shoppingtour zu gehen. Nein Lust ist das falsche Wort...

Lust hätte ich, meine Sachen zu packen und in die Sonne zu fahren. Oh ja, und was für eine Lust! Leider kann dieser Wunsch so schnell nicht erfüllt werden, deshalb muß ich mal wieder kulinarisch verreisen. Besser als gar nicht, oder?

Die nächste Reise für die Geschmacksknospen führt in Richtung Indonesien. Dort wird hoff-hoff-hoffentlich dieses Jahr auch noch eine tatsächliche Reise hin führen, dann kann ich herausfinden, ob ich bei der Suppe auch alles richtig gemacht habe!

Dieses Rezept steht zudem schon einige Zeit auf meiner "Koch-Masterplan"-Liste (Was ist das?). Seit ein bißchen mehr als einer Woche versuche ich nun nach dieser Methode einzukaufen und zuzubereiten. Seit dem kochen wir wieder viel öfter, es kommen spannende, neue Gerichte auf den Tisch und die Frage nach dem "Was?" ist viel entspannter geworden und schneller zu lösen. Das einzige Manko ist, daß man ständig super Sachen machen will und das mit der Zeit ein wenig ins Geld geht. Aber am Essen sollte man schließlich als Allerletztes sparen! :)

Nun zurück zur Suppe. Ich habe ein leckeres Rezept auf dem schönen Blog von Angie "seasaltwithfood" gefunden. Ich wollte mir nur die Hühnerbrühe sparen und stattdessen ein ganzes Suppenhuhn direkt in der Suppe auskochen. Deshalb habe ich das Rezept diesbezüglich ein kleinwenig verändert und eine Euro-Asiatische Brühe hergestellt, indem ich noch eine Karotte, etwas Lauch, Sellerie (also das übliche Suppengemüse-Paket, das man hierzulande überall fertig geschnürt her bekommt) und Korianderwurzeln (einfach vom Korianderbund die Wurzeln abschneiden) mitgekocht habe.



Meine etwas abgewandelte Rezeptvariante:
1 frisches, ausgenommenes Suppenhuhn, ausgewaschen und abgetrocknet
2,5-3 Liter heißes Wasser
4 Nelken
2 Zimtstangen
4 Sternanis
6 Kardamomkapseln

3 Zitronengras-Stängel
etwas Suppengemüse:
1 Karotte, in mundgerechte dicke Scheiben geschnitten
1 kleine Scheibe Sellerie, ca. 1 cm dick, grob in Stücke geschnitten
1 Stück Lauch (ca. 10 cm), grob in Stücke geschnitten
4 Korianderwurzeln
6 TL Pflanzenöl oder Erdnussöl (ich habe Butterschmalz bzw. Ghee genommen)

Salz zum Abschmecken (nicht zu knapp!)
3 mittelgroße Kartoffeln, in mundgerechte Stücke geschnitten
Saft von 1 Limette
3 TL brauner Zucker

Würzpaste:

40 g ganze Koriandersamen (kommt einem viel vor, aber ist schon in Ordnung)
10 g (weiße) Pfefferkörner (ich hatte nur schwarze da)
5 Knoblauchzehen
, grob gehackt
6 Candlenuts
, grob gehackt
40 – 50 g Galgant, geschält und grob in Stücke geschnitten
40 – 60 g Ingwer, geschält und grob in Stücke geschnitten
ca. 100 g Schalotten, geschält und grob in Stücke geschnitten
zusätlich habe ich noch 1/2 TL Kurkumapulver mit in die Paste gemixt

Erst die Koriandersamen und Pfefferkörner in einer Pfanne kurz anrösten. Dann zusammen mit den restlichen Zutaten in einen Mixer geben und zu einer feinen Paste zerkleinern. Die Zutaten bekommt man eigentlich alle im Asiamarkt.

Zu den Candlenuts habe ich beim Rezept zum gebackenen Huhn nach Java Art ein wenig ausführlicher geschrieben, da sie dort auch in der Paste verwendet wurden:
"Ich habe erforschen können, daß diese Dinger auf deutsch wohl "Lichtnüsse" heißen. Das deutsche Wikipedia erzählt ein wenig über den Baum, an dem diese Nüsse wachsen. Candlenuts werden in der indonesischen und malayischen Küche verwendet, um dicke Saucen herzustellen. Sie werden manchmal durch Macadamianüsse ersetzt, die einen ähnlich hohen Fettanteil haben. Im Geschmack sind sie allerdings doch etwas unterschiedlich. Im rohen Zustand sind sie leicht giftig und sollten deshalb nur gekocht oder geröstet verzehrt werden."




Für die Suppe nun das Öl in einem großen Topf erhitzen und Nelken, Zimtstangen, Sternanis und Kardamom darin kurz anrösten. Die Würzpaste dazu geben und unter Rühren für ca. 3 Minuten anschwitzen. In der Zwischenzeit im Wasserkocher oder einem separaten Topf Wasser aufkochen.

Wenn die Paste aromatisch und etwas angebräunt ist, mit dem heißen Wasser aufgießen. Das Zitronengras und die Korianderwurzeln mit einem Messer etwas plattdrücken, daß die Aromen besser austreten können, und in die 
Suppe geben. Das Suppengemüse (Lauch, Karotten, Sellerie) und den Zucker ebenfalls hinein rühren. Dann das Suppenhuhn in die Flüssigkeit legen. Es sollte einigermaßen damit bedeckt sein. Die Suppe mit Deckel auf mittlerer Hitze ca. 1,5 Stunden leise vor sich hin köcheln lassen.

Das gare Huhn herausnehmen, die Haut entfernen und das Fleisch in mundgerechte Stücke teilen. Zur Seite stellen.

Kartoffeln schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Suppe durch ein Sieb passieren (so entledigt man sich allen groben Teilen, auf die man nicht beissen möchte). Zusammen mit den Kartoffelstücken wieder in den Topf geben und auf mittlerer bis hoher Hitze ohne Deckel etwas einkochen. Mit dem Saft von 1 Limette abschmecken.


Bis die Kartoffeln gar sind, die Suppeneinlagen vorbereiten. Ich habe folgende auf einem Teller angerichtet:
die in der Suppe gekochten Hühnerfleisch-Stücke
Reis-Vermicelli-Nudeln (In heißem Wasser 1,5 Minuten kochen, dann in einem Sieb abschrecken und abtropfen lassen.)
Sojasprossen (In heißem Wasser kurz blanchieren und mit kaltem Wasser abschrecken)
asiatische Frühlingszwiebeln
frisches Korianderkraut
chinesischer Sellerie (wie dünner, zarter "Baby"-Stangensellerie - mit Kraut)
hart gekochte Eier
Röstzwiebeln
Limettenspalten
Kejap Manis (Eine süße Sojasaucenvariante.)



Leider kam ich nicht mehr dazu, "komprimierte" Reiswürfel zu machen... die liebe ich besonders und sie gehören wohl eigentlich zur Suppe dazu. Genauso paßt sehr gut frittierter Tofu oder "Tofu Puffs" - die trockene, knusprige Variante. Leider habe ich die in Deutschland bisher nirgends gefunden. Siehe auch hier, beim Laksa Rezept - dort kann man mehr über meine verzweifelte Suche erfahren...

Die Suppe ist nun schön brodelnd heiß, die Kartoffeln gar, die Einlagen alle vorbereitet. Das kann man nun alles zusammen auf den Tisch stellen und jeder kann sich seine Wunschsuppe zusammenbauen. Ich habe unten das Fleisch, die Nudeln, Kartoffeln und den chinesischen Sellerie, die Sprossen und das Ei geschichtet, die heiße Suppe darüber gegeben und oben dann frischen Koriander und Röstzwiebeln drüber gestreut.

Diese Suppe hat so ein tolles Aroma, eine angenehme Schärfe und macht richtig gut satt.

Wenn man später noch Hühnchenfleisch übrig hat, sind hier ein paar Ideen, was man mit den Resten feines anstellen kan.

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