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DIY: Batik rockt! | Teil 2: Shibori

Shibori ist eine beeindruckende Textilfärbekunst, die ihren Ursprung in Japan hat. Es beinhaltet eine große Reihe an Methoden, den Stoff vor dem Färben durch Falten, Abnähen, Verdrehen, Stauchen und/oder Abbinden vorzubereiten. Je nach Technik erzielt man dadurch die verschiedensten Musterungen, die oft an filigrane Naturmotive angelehnt sind. Traditionell wurde in erster Linie mit Indigo gefärbt, später haben dann aber auch synthetische Farben Einzug gehalten.

Ein paar einfache Techniken davon habe ich ausprobiert - mit den einfachsten Mitteln, die gerade vorhanden waren. Ich wollte mal sehen, was daraus wird.

Dieses Shirt zum Beispiel habe ich vor dem Färben wie eine Ziehharmonika gefaltet und dann verschnürt. Wenn man an die Außenseiten noch jeweils ein Brettchen zur Abdeckung klemmt, wird das Muster gleichmäßig und nur die herausstehenden Kanten gefärbt. Wenn nicht, werden die Außenseiten komplett mitgefärbt, wie bei mir. Wie es mit Abdeckung gemacht wird, könnt Ihr zum Beispiel auf dem Blog Honestly ...WTF sehen - unter dem Punkt "3. Itajime shibori".



Ich war sehr erstaunt, als ich die Fäden gelöst und den Stoff ausgewaschen habe. Ich habe Aliens erschaffen!! Seht Ihr sie?



Diese Baumwolltasche habe ich auf die selbe Weise gefärbt. Beide Male habe ich eine Batik-Farbe von Javana verwendet:


Bevor das nächste Shirt ins Farbbad durfte, habe ich von unten Kichererbsen hineingedrückt und diese mit einem dünnen Garn auf der Unterseite abgebunden. Kichererbsen werden Gott sei Dank nicht so schnell weich, so dass das bei 30 Minuten Färbezeit gut funktioniert hat. Diese Methode kann man aber auch in den unterschiedlichsten Anordnungen mit vielen anderen Hilfsmitteln ausprobieren, z.B. kleinen Steinen, Glasnuggets oder Murmeln, Knöpfen und Perlen.




Bei Burdastyle habe ich eine Seite gefunden, auf der verschiednee Abnähtechniken erläutert und bebildert wurden: burdastyle.com




Besonders gut gefällt mir Arashi Shibori. Arashi heißt Sturm! Auf dem Blog von Cynthia Reynolds und bei La Bricoleuse sieht man, was für einen Effekt das Zusammenschieben des Stoffes auf einem runden Träger oder Rohr ergibt.




In diesem Youtube-Video wird anschaulich gezeigt, wie die alte Färbekunst in Japan umgesetzt wird.
http://www.youtube.com/watch?v=t66HFQcRsv4




Auf dem Blog "Textile Ideen" habe ich noch was Tolles entdeckt, das ich bisher nicht kannte - das Shibori-Filzen!
Dafür werden Strukturen in einen filzfähigen Stoff oder ein Strickstück geformt, die nach dem Filzen erhalten bleiben. Das kann z.b. durch Abnähen oder Einbinden von Gegenständen geschehen. So kann aus einer gestrickten Fläche ein richtiges mehrdimensionales Kunstwerk werden!
Hier gibt es ausführliche Informationen dazu: "Textile Ideen" / jeromin-shop.com






Da ich noch mehr Hintergrundinformationen haben wollte, habe ich mir das Buch "Modernes Shibori" besorgt. Die Projekte, die dort vorgestellt werden, fallen zwar schon eher unter die Begriffe Experimentelles und Kunst, aber man kann trotzdem viel dabei lernen. Der erklärende Teil, der sämtliche Techniken, Materialien und Hilfsmittel vorstellt, ist ebenfalls sehr hilfreich.



Modernes Shibori
Traditionelle Färbetechniken mit neuen Materialien
20 Projekte zum Nacharbeiten mit vielen Tipps zum Experimentieren
Materialkunde und Einführung in die Shibori-Techniken
ISBN: 978-3-258-60011-6

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