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Vorsicht, Suchtgefahr: Coconut Sambal - Pol Sambol aus Sri Lanka

Dieses suchtbringende Beilagengericht sollte uns den ganzen Urlaub in Sri Lanka begleiten: frische Kokosraspel, scharf angemacht mit Chili, Zitronensaft, Salz sowie fein geschnittenen Tomaten und Zwiebeln. Da kann man sich glatt reinlegen.

Sambals sind unter anderem Bestandteil des traditionellen "Rice + Curry", aber man kann sie eigentlich zu allem essen. Nach der zweiten Portion davon, die wir in Neela's Guesthouse in Hikkaduwa gegessen hatten, haben wir gemerkt, dass wir für den Rest unseres Lebens nicht mehr ohne sein wollen. Deshalb haben wir in der Küche angefragt, ob uns jemand zeigen kann, wie es zubereitet wird. Und hier ist das Ergebnis:




Die Hauptzutat sind frische Kokosflocken, etwa eine Müslischale voll. Wer gar keine frische Kokosnuss auftreiben kann, kann zur Not auch getrocknete Flocken aus der Tüte verwenden. Diese sollten aber mit etwas warmem Wasser vor der Zubereitung eine Zeit lang aufgeweicht werden. Sonst wird das Sambal eine trockene Angelegenheit.




Vorbereitung:
Jeder, der schon einmal versucht hat, eine Kokosnuss auf einer Küchenreibe mit der Hand zu raspeln, weiss, wie gefährlich das für die Finger ist. Abgesehen davon dauert es relativ lang. Eine elektrische Reibe, wie sie als Aufsatz für manche Küchenmaschinen zu finden ist, kann hier Abhilfe schaffen.

Die Sri Lankischen Hausfrauen aber haben das ultimative Gerät, um schnell, effektiv und umweltfreundlich (ohne Strom) Kokosraspeln herzustellen. Es sieht aus wie ein Mordwerkzeug mit messerscharfen, gezackten Klingen. Es wird mit einer Schraubzwinge am Tisch befestigt und mit einer Kurbel betrieben. In Sri Lanka bekommt man es in kleinen baumarktähnlichen Läden, den "Hardware Stores" und es kostet 1050 Rupien, ca. 7 EUR. Eines davon wird ab jetzt in meiner Küche eingesetzt.




Bleibt nur noch ein Hindernis: Wie halbiert man eine Kokosnuss, ohne sie versehentlich in tausend Splitter zu schlagen?
Leider ist das Video nicht mehr online, das die Erleuchtung gebracht hat. Bei der nächsten Nuss werde ich das Öffnen mal selbst filmen. Aber es geht so: Ein großes, schweres Messer in die rechte Hand nehmen. Die Kokosnuss liegt in der linken Hand (die "Augen" zeigen nach links oder rechts). Nun mit dem Messerrücken in die Mitte der Nuss schlagen, wo man sie halbieren möchte. Die Nuss dabei um die eigene Achse drehen und immer wieder mit Kraft in die Mitte schlagen. Irgendwann nach einer Zeit bricht sie auf und das Kokoswasser fließt heraus. Nun noch ein paar Schläge und es bildet sich ein gleichmäßiger Bruch um die ganze Nuss. Jetzt kann man sie mit der Hand vorsichtig auf ziehen.

Die halbierte Nuss wird dann vorne auf die Klinge gesteckt und mit der Hand angedrückt. Mit der anderen Hand wird die Kurbel betätigt. Es braucht ein wenig Übung, um die beste Technik herauszufinden, wie man die Nuss im laufenden Betrieb dreht, um sie gleichmäßig auszukratzen. Aber dann funktioniert es erstaunlich gut.




Mit den fertigen Flocken kann man zuerst frische Kokosmilch herstellen (Rezept hier). Danach haben sie die perfekte Konsistenz für das Pol Sambol:

1 Müslischale frische Kokosflocken (Fleisch von 1 Kokosnuss)
1/2 TL Chiliflocken
1-2 TL Chilipulver (je nach Intensität des Chilipulvers und gewünschtem Schärfegrad)
1/2 TL Salz
1/3 TL Pfeffer
Saft von 1 kleinen Limette
1 Tomate, entkernt und klein gewürfelt
1 kleine rote junge Zwiebel oder Schalotte, fein gewürfelt

Alles zusammen in eine Schale geben und mit der Hand vermischen und ein wenig ineinander kneten. Eventuell mit einem Plastikhandschuh arbeiten, dann gibt es keine Chilihände. Wer nicht gern mit den Händen kocht, bekommt es sicher auch mit einer Gabel hin.

Abschmecken, ob es von einer Zutat noch ein wenig mehr sein darf und frisch servieren.



Es passt hervorragend zu Reis mit verschiedenen Curries, Pellkartoffeln, gedämpftem Gemüse, frisch frittiertem Pappadam (knusprige Cracker aus Linsenteig) oder wonach einem sonst der Sinn steht.

In Sri Lanka wird es auch gerne zum Frühstück gereicht, zusammen mit Hoppers (Pfannkuchen aus Reismehl und Kokosmilch) oder String-Hoppers (siehe Bild), Dhal (würzigen Linsen) und Curry mit Ei. Dazu hier mehr.

Amazing Ceylon - köstliche Grüße aus Sri Lanka: 1. Hikkaduwa

23.10. - 13.11.2010
Süd-West-Küste und Hochland in drei abwechslungsreichen Wochen

› Teil 2 - Unawatuna
› Teil 3 - Talalla
› Teil 4 - Uda Walawe
› Teil 5 - Ella
› Teil 6 - Nuwara Eliya
› Teil 7 - Kandy und Colombo

1. Hikkaduwa
Die erste Etappe unserer Reise führte uns an der Küste entlang nach Hikkaduwa. Dieser Ort liegt etwa 3,5 Stunden Autofahrt von der Hauptstadt Colombo entfernt. Wir wollten uns ein wenig akklimatisieren, am Strand entspannen und gut essen. Deshalb haben wir nach etwas Recherche im Internet in "Neela's Guesthouse" ein Zimmer für die ersten Nächte reserviert. Neela's stellt auch einen Abholservice vom Flughafen für 70 USD zur Verfügung. Das ist recht praktisch, wenn man mit müden Gliedern nach dem anstrengenden Flug ankommt. Unser Fahrer war trotz langer Wartezeit noch immer zur Stelle und hat uns sicher zu unserem Ziel gebracht.

Wir wurden herzlich empfangen und in unsere geräumigen, luftigen Zimmer geführt. Das Bett war mit Blüten geschmückt... endlich URLAUB!



Beide Zimmer hatten Meerblick und waren mit einem großen Balkon verbunden (28 USD/Nacht).



Nach einer erfrischenden Dusche haben wir uns erstmal auf die Neela's Restaurant-Terrasse gesetzt. Einer der Kommentare im Netz war nämlich, dass das Essen hier besonders gut sein soll. Und das ist bei der Gasthausauswahl natürlich ein wichtiges Kriterium.

Nach einem Blick auf die Karte schlug mein Herz gleich höher, denn es gab Avocadosalat! Anschließend durfte ich lernen, dass Avocados in Sri Lanka angebaut werden und man sie hier auf jedem Markt bekommt. In Nuwara Eliya habe ich später auf einem dieser Märkte die größte Avocado meines Lebens gesehen. Ich lieeebe Avocados.

In Neela's werden die Avocadostücke zusammen mit Tomaten-, Gurken- und kleinen Zwiebelwürfeln in einem Zitronendressing serviert. Oder man nimmt Avocado pur mit kleinen Shrimps. Dazu schmeckt frisch frittiertes Pappadam - knusprige Cracker aus Linsenmehl.

Ebenfalls eine interessante Salatkombination ist Folgende: Gewürfelte Mango, Banane, Ananas und Tomate mit Karotten- und Weißkohlstreifen in einer Marinade aus Zitronensaft, Salz und Pfeffer. Wer hätte gedacht, daß so viel süßes Obst so gut in einen Salat passt. Das war schon mal ein guter Anfang!



Ein weiteres Highlight, das uns noch den ganzen Urlaub begleiten sollte, war Coconut-Sambal: frische Kokosraspel, scharf angemacht mit Chili, Zitronensaft, Salz sowie fein geschnittenen Tomaten und Zwiebeln. Da kann man sich glatt reinlegen. Sambals sind unter anderem Bestandteil des traditionellen "Rice + Curry", aber man kann sie eigentlich zu allem als Beilage essen. Nach der zweiten Portion haben wir gemerkt, dass wir für den Rest unseres Lebens nicht mehr ohne diese Geschmackssensation leben wollen und haben schüchtern in der Küche angefragt, ob uns jemand zeigen könne, wie es zubereitet wird. Jetzt haben wir das Rezept, das ich Euch natürlich nicht vorenthalten will :-) -> Rezept für Coconut Sambal



Das Meer in Hikkaduwa war ziemlich reissend zu dieser Jahreszeit und vom Strand war nur ein schmaler Streifen Sand zu sehen. Wenn man sich doch ins Wasser getraut hat, war das relativ anstrengend, da man die meiste Zeit mit Überleben beschäftigt war. Sri Lanka ist ja zudem für seine gefährlichen Strömungen bekannt, da sollte man auf jeden Fall Acht geben. Für erfahrene Surfer sind diese Wellen aber sicher toll. Und ein paar Wochen später sollte sich das Wasser auch wieder beruhigen und mehr Strand zum Vorschein bringen.

Auf der Terrasse konnte man es trotzdem gut aushalten, wir hatten, bis auf den Abreisetage, Sonnenschein.



Dort haben wir gemütlich unsere Zeit verbracht, gelesen, Spiele gespielt, oder ein erfrischendes Lion-Bier bei Sonnenuntergang getrunken.



Außerdem mussten wir auf jeden Fall noch mehr Einträge auf der Speisekarte ausprobieren, zum Beispiel:


- als Snack ein knusprig geröstetes Weißbrot, belegt mit Tomatenscheiben, roten Zwiebelringen und reichlich kross-goldbraun angerösteten Knoblauchscheiben ( <3 ) oder ein Club Sandwich

- für reichlich Feuer auf der Zunge ein Knoblauch- oder Gemüsecurry (extra-spicy wünschen)



- Köstlichkeiten aus dem Meer: Gebratene Jumbo Prawns mit viel Knoblauch und Kräutern, dazu Salat; Mullet Fish mit Knoblauch-Limetten-Kräutermarinade und gedämpftem Gemüse oder Calamari in würziger Sauce




Zum Frühstück kann ich wärmstens einen Pfannkuchen mit Honig oder ein Sri Lanka Omlett mit Zwiebeln, Tomaten, Curryblättern und vielen grünen Chilischeiben empfehlen. Dazu einen Milchtee mit Zimt, Kardamom und Ingwer und einen exotischen Fruchtsaft. Ein perfekter Start in den Tag.



Wenn man ein wenig herumlaufen möchte, kann man mit dem Tuktuk in den Ortskern fahren und durch die Läden bummeln. Man findet luftige Kleidung, Saris und Stoffe, Schneidereien, Handicraft-Artikel, Bücher und Souveniers. Die Ladenbesitzer sind meist sehr nett und lassen hart aber herzlich mit sich handeln. Die hübschen Patchwork-Stoffdecken sollte man sich nicht entgehen lassen.



Besondere Vorsicht sollte man jedoch auf der Galle Road walten lassen, die von Colombo aus mitten durch Hikkaduwa führt und an der sich jegliches Geschäftsleben abspielt. Der Verkehr dort ist nicht ungefährlich und die großen Busse rasen in einem halsbrecherischen Tempo an. Sogar der Reiseführer warnt, man solle vor allem nach Arrack-Konsum lieber nicht mehr versuchen, diese Hauptverkehrsader zu überqueren.

Arrack wird aus dem Saft von Kokospalmenblüten gebrannt und hat um die 33% Alkohol (ausser der doppelt gebrannte, der hat um die 50%). Er riecht ein wenig nach Klebstoff, schmeckt aber gar nicht übel auf Eis oder mit Cola. Wer einmal zu viel davon erwisch hat, weiss nicht nur einen ordentlichen Schwipps, sondern auch eine undefinierbare, leicht psychedelische Wirkung zu berichten. Vorausgesetzt, man erinnert sich noch dran ;)



Sehr gemütlich kann man dieses, aber auch auch weniger berauschende Getränke in der Top Secret-Bar nebenan zu sich nehmen. Dort kann man sich auf Sitzkissen unter schummrigen Lampen niederlassen, die Beine ausstrecken und sich sowohl mit Reisenden als auch Einheimischen bis spät in die Nacht verquatschen.



Das Einzige, das unser positives Bild etwas getrübt hatte, war der Guide, der uns im Neela's empfohlen wurde. Wir wollten eigentlich eine Tour in den Yala Nationalpark mit ihm machen, haben aber eine Etappe vorher wieder abgesagt, da uns seine Preispolitik nicht ganz koscher vorkam. Auf gut Deutsch, er hat uns schon auf der ersten, kurzen Strecke viel zu viel Geld aus der Tasche gezogen, obwohl das so gar nicht besprochen war. Auf sowas kann man dann auch gut verzichten.

Aber sonst haben wir uns in "Neela's" sehr wohl gefühlt.

Neelas Guest House
634 Galle Road
Narigama, Hikkaduwa,
Sri Lanka

E-Mail: neelas_sl@hotmail.com
Telefon: 0094-91-4383166
Web: neelasguesthouse.com


Weiter geht es bald mit Strand Nr. 2 auf unserer Tour: Unawatuna :-)