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Amazing Ceylon - köstliche Grüße aus Sri Lanka: 2. Unawatuna

23.10. - 13.11.2010
Süd-West-Küste und Hochland in drei abwechslungsreichen Wochen


‹ Teil 1 - Hikkaduwa
› Teil 3 - Talalla
› Teil 4 - Uda Walawe
› Teil 5 - Ella
› Teil 6 - Nuwara Eliya
› Teil 7 - Kandy und Colombo

Mit dem Minivan sind wir durch das verregnete Galle (von den Engländern "Goll" genannt) gefahren und haben Geld gewechselt. In den bisherigen Urlauben hatten wir immer sämtliche Zahlungsmittel dabei. Natürlich eine Kreditkarte, eine EC-Karte - die funktioniert z.B. in Thailand am ATM-Automaten wunderbar - und Traveller Cheques, da sie praktisch und sicher sind. In Sri Lanka hätte man sich die Schecks allerdings sparen können, denn die meisten Banken haben aus den kreativsten Gründen abgelehnt, sie zu wechseln. Wenn man doch Glück hatte, konnte man schon mal eine Stunde in der überfüllten Bank verbringen, bis man seine paar Rupien in den Händen halten durfte. ATM-Automaten waren weit verbreiteter, als erwartet. Dort Geld abzuheben spart viel Zeit und Nerven, ist aber mit Sicherheit auch langweiliger ;-).

Als wir wieder flüssig waren, ging die Fahrt vorbei am Galle Fort, die Küstenstraße weiter in Richtung Süden. Unawatuna sollte unser nächster Ort der Erholung sein. Von unserem "Noch-Guide" (siehe Eintrag Hikkaduwa) wurde uns das Tartaruga als Unterkunft vorgeschlagen. Wir fanden es aber relativ teuer, für das, was geboten wurde.

Die nächsten Zimmer, die wir uns ansahen, waren in einem Gasthaus, deren Betreiber wohl in irgend einer familiären Konstellation zu Neela's stehen - wo wir zuvor übernachtet hatten. Die Zimmer ganz oben waren nett, aber die Treppe hinauf war im Regen mörderisch glatt, es sah recht einsam und verlassen aus (aber ist ja auch noch nicht ganz Hauptsaison) und wir wollten eigentlich näher an's Meer. Langsam kam Hunger auf und wir entschieden uns, ein Gasthaus aus dem Lonely Planet herauszusuchen, um dort als nächstes hin zu fahren. Dort gab es aber keine Zimmer mehr. Also versuchten wir es - schon ein wenig resigniert - genau daneben, im Banana Garden (www.banana-garden.com).

Von der Straße aus sah es nicht sehr spektakulär aus, aber sobald man das offene Restaurant betrat, wurde einem ein alles entschädigender Meerblick geboten. Somit hatten wir unsere neue Unterkunft gefunden.



Mit viel Glück waren gerade zwei nebeneinander liegende, große Zimmer im zweiten Stock frei (vorsicht - auch hier ist die Treppe bei Regen extrem rutschig!). Ein großes Bad, Bett und Balkon mit Meerblick - die Aussicht könnte durchaus schlechter sein!... Das darf einem dann auch 3.000 LKR wert sein.



Draußen war es noch immer am Regnen und Winden, da war ein Sri Lankisches Rice + Curry und eine Tasse Tee genau das Richtige, um von innen zu wärmen. An 30 Grad gewöhnt man sich schnell, aber man fängt das Frieren an, sobald es ein wenig abkühlt.

Es stellte sich heraus, dass der Manager des Banana Garden längere Zeit in Deutschland gelebt hat, die Sprache super beherrscht, einige gute Tipps auf Lager hat und zudem sehr nett und unterhaltsam ist. Er hat uns erstmal zu den schon bestellten Gerichten (Dhal, Gemüsecurry, "Devilled Prawns") noch ein paar weitere zusammengestellt, um uns probieren zu lassen. Da gab es leckeres Curry aus Baby-Jackfruit, eines mit Pilzen und ein Sambol aus getrocknetem Fisch. Den obligatorischen Avocadosalat muss ich wahrscheinlich schon gar nicht mehr erwähnen...



Um den Abend ausklingen zu lassen, sind wir ein Stück weit den Strand runter gelaufen und haben uns auf die Terrasse des "Peacock" gesetzt. Mit einigen Cocktails und Arrack-Cola hat man dort auch recht schnell Freunde gefunden. Die Musik war laut, aber es war auf jeden Fall lustig und nett.

Vom Essen wurde uns eher abgeraten, aber erst nachdem wir es einen Tag später schon ausprobiert hatten. Mein Fisch mit Pommes und Salat war aber voll ok. Die gebratenen Nudeln mit Gemüse waren wohl auch gut, aber die vermeintlichen King Prawns sahen eher wie verhungerter Fischköder aus, die im hintersten Eck des Kühlschranks gefunden wurde. Naja, es kann ja nicht jeder kulinarische Schuss ein Treffer sein...



Die nächsten Tage haben wir schön faul verbracht mit Sonnen, Essen und das Städtchen erkunden.

Im Banana Garden wurde uns der gegenüberliegende Juwelier (Krishan Gem & Jewellers, Peellagoda, Unawatuna, GALLE, Sri Lanka) empfohlen. Da es meist recht anstrengend ist, sich bei einem Juwelier in der Einkaufsmeile über den Tisch ziehen beraten zu lassen, haben wir diesen einfach mal besucht, um zu gucken, ob es dort ähnlich ist. Wir waren sehr positiv überrascht, denn er hatte nicht nur wirklich schöne Schmuckstücke anzubieten, auch die Athmosphäre war sehr entspannt und angenehm. Wir haben ziemlich viel Zeit dort verbracht um uns alles anzusehen und uns zu entscheiden. Den Ring, den ich letztendlich wollte, hat er sogar nochmal in meiner Größe nachgebildet und ich konnte ihn am nächsten Tag abholen. Er passte perfekt und auch die meisten offenen Weihnachtsgeschenke auf der Liste konnten danach abgehakt werden.



Wenn man die Hauptstraße noch etwas weiter rauf ging und irgendwann wieder in Richtung Meer abbog, fand man sich in einem Gewirr kleiner Straßen und Gassen wieder. Links und rechts gab es Stände und Läden für alles, was das Touristenherz begehrt - Kleidung, Postkarten, Schnitzereien. Auch an dem einen oder anderen Gemüse- oder Rotistand kamen wir vorbei. Doch der beste Ort um sich in dieser Ecke niederzulassen ist das South Ceylon Vegetarian Restaurant (southceylonrestaurant.com).

Insgesamt waren wir 3 Mal hintereinander dort. Der Grund dafür ist klar - wir wurden sehr herzlich empfangen, das Essen ist einfach göttlich und auf der Terrasse lässt es sich super entspannen (ausreichend NoBite aber nicht vergessen!).



Als Vorspeise gab es Onion Bhaji (Zwiebelringe im Backteig) mit einem Joghurt-Dip und Guacamole (eine Creme aus den gigantischen Sri Lanka-Avocados und Knoblauch) mit selbst gebackenem Schwarzbrot (noch warm). Dann haben wir uns mit vegetarischem südindischem Essen verwöhnen lassen - Masala Dosa (knuspriger Pfannkuchen aus Linsenmehl mit würzigen Tomaten und Kartoffeln gefüllt) und Uppma (ein Griesgericht mit verschiedenen deftigen Beilagen).



Da es uns dort so gut gefallen hatte und wir vom guten Geschmack der Betreiber fest überzeugt waren, haben wir gefragt, ob sie uns ein Restaurant empfehlen können, wo es gutes Rice + Curry gibt. Daraufhin haben sie uns angeboten, ein Sri Lankisches Abendessen für uns bei ihnen im Restaurant vorzubereiten. Somit hatten wir ein Date für den nächsten Abend.

Ein Date mit Jackfruit-, Ananas- und Kürbiscurry, mit Coconut Sambol, Pappadam und Dhal. Ein Traum... da war mehrmals ein Nachschlag nötig. Zum krönenden Abschluss gab es Schokoladenkuchen, frisch aus dem Ofen, mit warmer Schokosauce und Eis. Die Werbefritzen hatten also Recht - in Sri Lanka findet man tatsächlich das Paradies! :-)




Irgendwann muss man sich auch mal ein wenig bewegen und so beschlossen wir, zu der Dagoba (Buddhistisches Denkmal) am anderen Ende des Strandes zu spazieren, deren Spitze wir vom Balkon immer so schön im Sonnenuntergang sehen konnten.



Doch davor erstmal ein stärkendes Frühstück im Sunil Garden. Das Gasthaus mit Restaurant und Coffee Shop bietet zum Beispiel Köstlichkeiten wie einen Kokos-Shake mit Ingwer, Schoko-Croissants, Sandwiches mit Räucherlachs und Ei und vernünftigen Kaffee.



Das kleine Café ist sehr stilvoll und gemütlich eingerichetet, wie ich finde. Die tollen Holzmöbel haben es mir absolut angetan. Sie verkaufen dort auch hübsch bestickte Batikteile, wie Taschen und Kissenbezüge. Da musste ich für die kleine Tochter meiner Freundin gleich einen mitnehmen.




Teil 2 des Sportprogramms fand am Abend statt. Da wir zu Beginn der Hauptsaison da waren, war der Strand noch nicht völlig von Touristen belagert. Aber Unawatuna ist nicht nur zum Entspannen da, sondern man kann auch ab und an das Tanzbein schwingen. Strandparties werden durch Mundpropaganda und über Flyer beworben, man verpasst also nichts. Wer nach ausgefallenen Musikrichtungen sucht, wird eher enttäuscht sein - die übliche Pop-Hip-Hop-Dance-Mischung ist Standard. Aber es gibt ja noch immer Arrak um sich den Sound schön zu trinken ;-)

Was uns sehr erstaunt hatte war, dass vor allem die TouristINNEN diesen Vorschlag scheinbar sehr ernst nehmen und sich hemmungslos an die anwesenden Sri Lankischen Männer Boys ranschmeissen. Wenn man dann als Europäerin auf einer solchen Party zur Abwechslung weder eng angeschmiegt tanzen, noch andereweitig schmusen möchte, erntet man völlig erstaunte Blicke (nach dem 4. abgewehrten Versuch, wenn vorab genannte Europäerin langsam sauer wird und wild gestikulierend mitteilt, dass sie gleich handgreiflich wird). Also Mädels - passt auf Euren Hintern auf am Partystrand ;-)

Zuerst waren wir beim Cormoran Beach Corner. Der junge Mann, der uns eingeladen hatte war sehr nett und hatte sich total bemüht, die Party schön zu gestalten. Die Tanzfläche war geräumig, das Sandwich gut und man konnte sich am Strand an Tische setzen und einen Cocktail oder ein Bier trinken. Als wir ankamen, waren noch recht wenig Leute da, was uns für ihn leid tat. Hoffentlich kamen später noch mehr.



Die Location nebenan - Kingfisher - war etwas professioneller für eine Party ausgelegt. Mehr Lichteffekte und ein Pavillion mit Sitzkissen. Die Musik war ähnlich und auch die Gesinnung der Jungs und Mädels ;-) Dafür war weniger Platz. Am besten guckt man einfach überall mal hin und schaut, wo es einem am besten gefällt.


Die nächste Fahrt brachte uns ins verschlafene Örtchen Talalla - zwei Tage einsamer Strand und sportliche Wellen.

Dhal Makhani - Linsen in Tomaten-Buttersauce

Dhal Makhani steht auf der Speisekarte von ziemlich allen nordindischen Restaurants. Überall schmeckt es ein bisschen anders und doch immer cremig-lecker. Dafür sorgen nicht nur die Gewürze, sondern auch die ordentliche Menge Butter und Sahne in der Sauce.

Bei A Life (Time) of Cooking habe ich ein Rezept entdeckt, das mir sehr gut gefallen hat. Mindestens genauso gut hat mir die Geschichte mit dem Postmann gefallen - also schaut auf dieser Seite unbedingt einmal vorbei, es lohnt sich :-)

Ich habe ein paar andere Linsensorten als im Originalrezept verwendet, weil ich diese gerade da hatte. Im Würzöl habe ich noch Senfsamen und am Schluss Kidneybohnen aus der Dose ergänzt. Aber das kann ja jeder ganz nach seinem Gusto machen.



Hier nun meine Dhal Makhani Version:

Linsen kochen
250 g gemischte Linsen (ich habe je eine handvoll Urid-, Masoor-, Chana- und Moonghal verwendet)
2 cm frischer Ingwer, grob in Stücke geschnitten
3 Knoblauchzehen
2 Chillies

Eine Schale auf eine Waage stellen und von allen vorhandenen Linsensorten eine handvoll hinein geben, bis man ca. 250 g zusammen hat.

Wenn möglich die Linsen über Nacht einweichen. Ich hab das leider vergessen, deshalb habe ich auch die ganzen Kichererbsen im Foto weg gelassen und sie am Ende durch 1 Dose Kidneybohnen ersetzt. Die Kichererbsen wären uneingeweicht nicht so schnell durch geworden. Bei den anderen genannten Hülsenfrüchten klappt es zur Not auch ohne. Rote Linsen (Masoor Dhal) müssen gar nicht eingeweicht werden, sie haben eine recht kurze Garzeit.

Das Einweichwasser unbedingt wegschütten und die Linsen vor dem Kochen (auch wenn man sie uneingeweicht verwendet) mit frischem Wasser mehrmals waschen.

Die gewaschenen Linsen zusammen mit dem Knoblauch, Ingwer und den Chilis in reichlich kochendem Wasser bei mittlerer Hitze garen. Vorsicht, Linsen können ziemlich schäumen und gehen am Anfang gerne mal über!

Wenn die Linsen weich sind, das Wasser abgießen und sie teilweise ein wenig zerstampfen.


Für das Würzöl
ein großzügiger Löffel Ghee (Butterschmalz)
1 TL Kreuzkümmelsamen
1 TL schwarze Senfsamen
3 Knoblauchzehen, fein gehackt
eine Messerspitze Asafoetidapulver
1/2 TL Bockshornkleesamen
2 Dosen stückige Tomaten oder Tomatenpüree

Das Ghee in einer Pfanne erhitzen und Kreuzkümmel, Senf- und Bockshornkleesamen anrösten, bis sie duften. Ich brate gerne auch noch einen Esslöffel Urid Dhal mit an - das gibt ein tolles Röstaroma.

Recht bald den Knoblauch zufügen und ebenfalls goldbraun anbraten. Das Asafoetidapulver darf nun auch mit rein. Aufpassen, dass die Gewürze nicht anbrennen, sonst werden sie bitter - zur Not die Pfanne von der Platte schieben. Mit Tomatenpüree ablöschen, alles vermischen und die Masse zu den Linsen geben.


Verfeinerung
(Optional: 1 Dose Kidneybohnen oder Kichererbsen, mit klarem Wasser abgespült)
100 g Butter (ich nehm meist etwas weniger)
30 ml Sahne
1 TL Garam Masala
1/2 TL Korianderpulver
Chilipulver - so viel man mag
Salz, Pfeffer

Das Dhal wieder zum köcheln bringen. Jetzt wäre auch der Zeitpunkt wo man die gewaschenen Dosenbohnen mit hinein gibt - nur wenn man möchte. Mit Chili, Garam Masala, Salz, Pfeffer und Korianderpulver würzen. Die Sahne und die Butter ebenfalls unterrühren. Auf kleiner Hitze für weitere 30 Minuten durchziehen lassen. Nochmal mit Garam Masala, Salz und Pfeffer abschmecken.


Servieren
Mit reichlich frischem Koriander servieren. Ich mag dazu am liebsten noch einen Klecks Schmand oder Joghurt, ein paar erfrischende Gurkenstücke und einen Löffel feurige Zitronenpickles. Und noch satter macht es mit Reis oder Fladenbrot.

Das Dhal kann man auch super aufwärmen und am nächsten Tag mit in die Arbeit nehmen.




Tipp:
Wer nicht immer an frischen Koriander kommt, aber auf den typischen Geschmack im Curry oder Dhal nicht verzichten möchte, kann bei Gelegenheit eine größere Menge kaufen und einfach einfrieren.

Dazu den Koriander waschen und vorsichtig trockentupfen. Die Blätter mit der Hand abzupfen und in eine verschließbare Plastikschale geben. Die übrig gebliebenen Stängel in kleine Stücke schneiden und in eine andere Ecke der Schale geben. Die Wurzeln - wenn vorhanden - ebenfalls mit einfrieren. Diese kann man super für Suppenbrühen oder Currypasten verwenden. Die Schale mit einem Deckel verschließen und in den Gefrierschrank stellen.

Bei Bedarf einen Löffel voll gefrorene Blätter und Stengel herausnehmen und eine Minute vor dem Servieren ins fertige Curry oder Dhal rühren.

Die Schale sofort wieder zurück in den Gefrierschrank stellen - Koriander ist so zart beschaffen, er taut extrem schnell auf.