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Fleisch ist mein Gemüse? Nein - Weizen ist mein Fleisch!!

Als wir auf dem Boom Festival waren, habe ich das erste Mal Fleischersatz gegessen, der mich völlig überzeugt hat: Seitan. Es gab Gyros, der zwar aussah wie verbrannte Schuhsohle, aber tatsächlich nach Gyros geschmeckt hat, genauso knusprig war und lecker und sättigend noch dazu. Einmal habe ich eine Lasagne bestellt und hatte wirklich Sorge, weil ich dachte, sie hätten mir versehentlich eine mit echtem Hackfleisch gegeben (Festivalzustände + 40 Grad im Schatten + Hackfleisch = Gefahr ;-) ). Aber es war kein Fleisch. Das hat mich fasziniert.

Seitan ist ein Produkt aus Weizengluten, das in verschiedenen Formen inzwischen in eigentlich allen Bioläden und den meisten Supermärkten erhältlich ist. Es hat eine faserige Konsistenz - ähnlich zu Fleisch und kann dieses in vielen Gerichten gut ersetzen.

Das neu Kennengelernte wollte ich auch zuhause ausprobieren und so wanderte alles mögliche in die Tüte und wurde getestet. Das Angebot ist groß, aber wir mußten feststellen, daß es gar nicht so einfach ist, etwas zu finden, das einem wirklich schmeckt. Da ist uns schon das ein oder andere geschmacklose Sojageschnetzelte untergekommen. War wahrscheinlich ein Anwendungsfehler unsererseits, aber am Ende weder würzbar (Tonnen von Gewürzen hatten 0,0 Effekt) noch genießbar. Vegane Wiener haben wir auch schon mal gekauft, doch die haben ebenfalls recht grenzwertig geschmeckt.



Von "DiWi vegetarisches Gehacktes" (gekauft bei "Gut zum Leben - Vegetarische Lebensmittel", Motorama Ladenstadt, München) hingegen bin ich inzwischen ein richtiger Fan. Egal ob in einer italienischen Nudelsauce oder in einem indischen Gericht – es hat bisher immer super geschmeckt. Hier ein paar Rezepte damit: Veganes Keema mit Süßkartoffeln und Kichererbsen, Vegane Pasta Asciuta, Chilli con Seitan, Knusprige Frühlingsrollen mit Seitanhack-Gemüse-Füllung und scharfem Soja-Koriander-Dip, Soft und knusprig: Gyoza - japanische, gefüllte Teigtaschen

Inzwischen bekommen wir öfter mal Tips, wo man gut einkaufen kann und was es wert ist, mal auszuprobieren. Dadurch sind wir vor kurzem auf die Marke „Wheaty“ gestoßen.



Das erste "Wheaty" Produkt habe ich im Basic Biosupermarkt gefunden und es war mal wieder Gyros ;-) Das Gyros ist schon fertig eingelegt und gewürzt und man muß es nur für ein paar Minuten in die Pfanne werfen und es knusprig braun anbraten. Das war fein! Die Konsistenz war toll, es wurde wirklich knusprig und hat ganz lecker geschmeckt. Nach Gyros eben und nicht nach tausend anderen Sachen. Ein Nudelsalat, Tzaziki und ein paar Zwiebelscheiben dazu und man hat ein prima Mittag-/Abendessen.



Der Kollege von meinem Freund hat vom veganen "viana Bonanza Hacksteak" sehr geschwärmt und uns eins mitgebracht (von radix - Naturkost und Versand in München-Giesing). Ich muß sagen, er hat nicht umsonst geschwärmt. Das gute Hacksteak gab es mit Bohnensalat und Kräuterquark. Es macht sich sicher auch super auf dem Grill.

Ich esse sowieso sehr wenig und selten Fleisch, aber mit diesen Alternativen fällt es auch den Herren der Schöpfung leichter, noch öfter darauf zu verzichten. Seitan und Co. landen in Zukunft sicher noch öfter bei uns auf dem Teller! :-)

Veganes "Keema" mit Süßkartoffeln und Kichererbsen

... nach Art des Hauses bzw. des Kühlschrankes ;-)

Was ist eigentlich "Keema"? Das sagt Wikipedia:
Keema, Kheema oder Qeema ist ein persisches Gericht. Das Wort bedeutet "Hackfleisch". Ganz Typisch ist es ein Currygericht aus Lammhackfleisch mit Erbsen oder Kartoffeln. Keema kann aus fast jedem Fleisch hergestellt werden. Es kann durch kochen oder braten zubereitet werden und auch zu kababs (gegrillte/gebratene Fleischspieße oder -bällchen aus Hackfleisch) geformt werden. Keema wird zudem manchmal als Füllung für Samosas oder Naan-Brot verwendet.



250 g veganes Hackfleisch (aus dem Biomarkt)
1 Süßkartoffel
10 Cocktailtomaten
3 EL Tomatenmark
1 große rote Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
1 Dose Kichererbsen
1 TL schwarze Senfsamen
5 Curryblätter
1 Lorbeerblatt
2 Nelken
2 getrocknete, rote Chilischoten
ca. 2 cm Zimtrinde
1 TL Kreuzkümmel
1,5 TL Garam Masala
1/4 TL Kurkuma
1 EL fein gehackter, frischer Ingwer
Olivenöl oder Ghee
Salz, Pfeffer
Gemüsebrühe zum Aufgießen
ca. 3 große EL Naturjoghurt oder vegane Soja-Variante
1/2 Bund frischer Koriander, Blätter und Stiele fein gehackt

Zwiebel in kleine Würfel und Süßkartoffel in mundgerechte Stücke schneiden.
Knoblauch fein hacken. Cocktailtomaten vierteln.

Kichererbsen in ein Sieb abgießen und mit kalten Wasser etwas abspülen. Das überschüssige Wasser abtropfen lassen. Eine große Pfanne mit einem Schuß Olivenöl erhitzen und die Kichererbsen unter Rühren anrösten, bis sie außen anbräunen und etwas trockener werden. In der letzten Minute Bratzeit kann man noch ein wenig von dem Knoblauch zu den Kichererbsen geben und mitrösten. Dann mit Chilipulver (je nach Geschmack) und Salz würzen, in ein Schälchen geben und beiseite stellen. Aufpassen, daß man die Kichererbsen nicht schon in der Zwischenzeit weg-snackt ;-)

Wieder etwas Öl in der Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin anschwitzen. Nach ca. 2 Minuten die Süßkartoffelwürfel dazu geben und nochmal weitere 2 Minuten mitbraten. Die Zwiebeln sollten eher glasig werden, nicht braun. Zwiebel-Kartoffel-Mixtur in eine Schale geben und beiseite stellen.

Erneut Öl in die Pfanne geben und Senfsamen, Curryblätter, Lorbeerblatt, Nelken, getrocknete rote Chilischoten, Zimtrinde und Kreuzkümmel anrösten, bis die Senfsamen anfangen zu springen wie Popcorn. Dann das vegane Hackfleisch dazu geben und mit den Gewürzen vermengen. Ca. 2 Minuten anbraten - dabei aufpassen, daß die Gewürze nicht verbrennen. Zur Not einen Schuß Gemüsebrühe mit rein geben.

Die Zwiebel-Kartoffel-Mischung und die Cocktailtomate mit zum Hack in die Pfanne gebenund umrühren. Mit etwas Gemüsebrühe auffüllen (ungefähr so, daß der Boden bedeckt ist - daß das Gericht schmoren kann ohne anzubrennen), einen Deckel auf die Pfanne geben und auf niedriger bis mittlerer Hitze ca. 5 Minuten vor sich hin bruzzeln lassen. Dann das Tomatenmark einrühren, Salzen und Pfeffern und nochmal 5 Minuten weiter köcheln lassen. Falls die Masse zu trocken wird, noch mehr Brühe dazu geben.

Die Cocktailtomaten sollten nun weich geworden sein und es sollte eine würzige - nicht zu trockene und nicht zu wässrige Sauce entstanden sein. Diese peppen wir jetzt noch mit Garam Masala und Kurkumapulver auf und verleihen ihr Cremigkeit mit dem Joghurt. Jetzt muß man die Sauce nicht mehr kochen, aber 2 Minütchen ziehen lassen schadet nicht.

Ganz am Ende den frischen Koriander untermengen. Vielleicht noch ein paar Blättchen für die Deko aufheben.
Die würzigen Kichererbsen über der Hacksauce verteilen und am Besten gleich mit der Pfanne auf den Tisch stellen :-)

Schmeckt gut mit Karotten-Radieschen-Salat.
Ich finde, es ist auch so sehr reichhaltig, aber wer eine Beilage braucht, kann ohne Weiteres z.B. indisches Fladenbrot, Reis oder auch ganz normales Brot dazu kombinieren.


Champignon + Tofu Saté

Spiesse:
kleine, braune Champignons für 5 Spiesse
Tofuwürfel für 3 Spiesse

Marinade:
2 Knoblauchzehe(n)
1 EL Ingwer, fein gehackter
1 EL Zitronengras, fein gehacktes
3 EL Sojasauce
3 EL Öl (Sesamöl)

Die Champignons waschen, trocken tupfen, halbieren und in eine Schüssel geben. Tofu mundgerecht würfeln. Den Knoblauch schälen, fein hacken und mit Ingwer, Zitronengras, Sojasauce und Sesamöl verrühren. Über die Champignons und den Tofu geben. Die Champignons gut unterheben und unter mehrmaligem Wenden 4 Stunden marinieren.

Die Champignons und den Tofu aus der Marinade nehmen und auf Spieße stecken. Die Spieße auf dem heißen Grill rundherum garen, dabei ständig mit der Marinade bepinseln. Alternativ kann man auch etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Spieße darin goldbraun braten, dabei mit der Marinade bestreichen.

Die fertigen Spieße mit [>] Saté Sauce anrichten und mit gehackten Frühlingszwiebeln und Erdnüssen garniert servieren.

Tipp: Holzspieße ein wenig in Wasser einweichen, damit sie beim Grillen oder Braten nicht schwarz werden.

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orange: Rezept von Chefkoch, etwas abgewandelt. Hat super geschmeckt. War vor allem überrascht, daß der Tofu richtig schön würzig wurde! Eine prima vegetarische Abwechslung zum ewigen Grillfleisch.
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