Wer sich wundert, warum es auf einmal genaue Mengenangaben gibt - ich habe es tatsächlich hin gekriegt, die Zutaten beim Kochen mal abzuwiegen. Nur die Anzahl der Portionen kann ich nicht mehr einschätzen, da wir den Kohl über mehrere Tage verteilt gegessen haben, aber es waren auf jeden Fall mindestens 6.
Es gibt auch einen Grund für diesen Aufwand. Für meine Ernährungsberater-Ausbildung mache ich gerade ein Ernährungsprotokoll. Was man von anderen verlangen will, muss man schließlich auch mal an sich selbst testen.
Einfach drei Tage ganz genau notieren, was man so isst und trinkt. Danach kann man es auswerten und sehen, ob die eigene Ernährung wirklich alles her gibt, was der Körper zum gesund bleiben braucht. Eine spannende Geschichte. Bisher war jeder, den ich auf die Idee gebracht habe, recht erstaunt. Manchmal ist einem gar nicht bewusst, was man so alles den lieben langen Tag in den Mund nimmt und wie wenig Gemüse und Obst dabei ist.
Den Spaß am Essen darf man aber natürlich nie verlieren, deshalb gibt es heute ein besonderes Gourmet-Rezept für die Kohlsaison.
Für den Kohl:
750 g Spitzkohl, in "Fleckerl" geschnitten
140 g Zwiebeln rot und weiß, fein gewürfelt
1 kleine Knoblauchzehe, fein gewürfelt
1 Prise brauner Zucker
15 g Butter
1 Stück getrocknete, rote Chili, entkernt
1/2 Vanilleschote
2 Pimentkörner
100 ml Sahne
125 ml Gemüsebrühe
1/4 TL Kurkumapulver
90 g Apfel, in dünne Streifen geschnitten
Die Zwiebeln mit einer Prise braunem Zucker in der Butter anschwitzen. Den Spitzkohl, das ausgekratzte Mark der Vanilleschote, die Schote selbst, die entkernte Chili (im Ganzen) und die Pimentkörner mit dazu geben und alles gut verrühren.
Mit Deckel 2-3 Minuten schmoren lassen - der Spitzkohl wird recht schnell gar und verkochen soll er ja nicht. Dann mit Sahne und Gemüsebrühe aufgießen. Die Apfelstreifen und das Kurkumapulver einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Noch ein wenig auf sehr niedriger Hitze ziehen lassen. Die Gewürze raus fischen, dass keiner drauf beisst.
Nach Geschmack mit Schnittlauchröllchen garniert servieren. Ein Hauch Zitronenschalenabrieb macht sich auch noch recht gut in der Sauce.
Für den Fisch:
Olivenöl
ganze Knoblauchzehe(n) - je nach Fischmenge (für zwei Personen habe ich eine Zehe verwendet)
Rotbarschfilets
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Die ganzen Knoblauchzehe(n) mit einem Messerrücken anquetschen und zusammen mit dem Fisch in das heiße Öl geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Hitze herunter schalten, einen Deckel auf die Pfanne legen und den Fisch durch garen.
Dazu passen Salzkartoffeln oder geschälte Pellkartoffeln.