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Veggie Veggie - mal wieder ein neues Kochbuch

Durch einen netten Zufall ist mir ein schönes neues Kochbuch zugeflogen. Da ich schon so viele indische Kochbücher habe, ist es immer schwierig was Überraschendes zu finden. Oft wiederholen sich die Rezepte mit nur kleinen Abwandlungen. Aber nicht hier.

Vidhu Mittal - Indien - Die neue vegetarische Küche




Hier findet man moderne indische Rezepte, teilweise sogar sehr minimalistisch für die indische Küche, aber trotzdem nicht mit weniger Reiz.

Es gibt
spannende Erfrischungsgetränke (z.B. Kokosdrink mit schwarzem Salz, Koriander und Papaya),
leichte Suppen (z.B. Spinatcremesuppe)
und Salate (z.B. Kartoffelsalat mit Zwiebelpickles),
herzhafte Snacks und Vorspeisen (z.B. frittiertes Gemüse und gefüllter Paneer oder gedämpfter Kichererbsenkuchen),
sättigendes Dhal und Curries (z.B. Curry mit dreierlei Hülsenfrüchten),
vielseitige Reisvariationen (z.B. würziger Reis mit Toor-Linsen),
gefüllte und ungefüllte Brote (z.B. Parathas mit Kartoffel-, Erbsen- oder Paneerfüllung),
Verarbeitungsmöglichkeiten für Gemüse aller Art (z.B. gefüllte Okraschoten),
kühlende Raitas, Geschmacksknospen kitzelnde Chutneys und Pickles (z.B. Kürbisjoghurt/-raita, Mango-Pickles)
und verführerische Desserts (z.B. Safran-Pistazien-Eis).

Im hinteren Teil werde einige Grundzubereitungen anschaulich mit Fotos erklärt, z.B. wie man Gewürzmischungen herstellt, Paneer oder Tomatenpürree vorbereitet, Würzpasten zusammenstampft oder wie welche Hülsenfrüchte gekocht werden müssen.

Viel Inspiration für bevorstehende Kochorgien :-)

Indischer Chai mit Sojamilch

Es regnet schon die ganze Woche in Strömen. Ich bin trotzdem tapfer jeden Tag mit dem Fahrrad in die Arbeit gefahren, auch wenn ich manchmal ganz schön klatschnass war. Aber man muß nur an den Sommer glauben und dem Mistwetter trotzen, dann kommt auch das schöne Wetter wieder *g* (bleibt zu hoffen).

Momentan ist bei uns noch dazu ganz schön viel los, deshalb hatte ich heute Abend so richtig Lust auf einen wärmenden, cremigen, duftenden Chai, meinen dicken Bücher-Schinken, an dem ich nun schon seit 3 Monaten lese + Wolldecke und Couch.



Als ich in der Küche stand, kam natürlich alles wieder ganz anders (ich habe Hunger bekommen und statt Couch habe ich noch einige Zeit an einem Biryani und Kokoschutney rumgebraten und -gerührt), aber den Chai habe ich mir trotzdem gegönnt. Gleich einen dreiviertel Liter. Ein ziemlich schlechter Plan, so viel Schwarztee und anregende Gewürze zu sich zu nehmen, wenn es schon spät abends ist, aber er war soooo lecker.

Ich hatte keine normale Milch mehr, deshalb habe ich ihn mit Sojamilch nach diesem Rezept gemacht. Ich hätte nicht gedacht, daß er so sämig und lecker mit Sojamilch wird. Echt prima.

Longing for Malaysia.... Laksa Kokosmilch - Suppe

Auf meiner Postkarte aus Malaysia habe ich vor meinen Freunden noch getönt, daß ich nach unserer Rückkehr unbedingt mal kochen muß, da wir so viele leckere neue Gerichte kennengelernt haben. Da ich noch nie malayisch gekocht habe und nun schon 2x an mein Versprechen erinnert wurde, muß ich endlich mal das Üben anfangen *g*

Aber ich hab sowieso schon wieder ganz schlimmes Fernweh...und wie überbrückt man das am Besten? ...Richtig - mit essen! :> Und bei dem momentanen tristen Regenwetter hier ist eine heiße, scharfe Suppe sowieso nicht zu verachten. Deshalb habe ich mir als erstes Testrezept Laksa ausgesucht - eine Kokosmilchsuppe mit allerlei leckeren Sachen drin. Wir durften verschiedene Versionen davon in Singapur und Malaysia testen. Egal ob mit Fischaugen oder vegetarisch - eine feine Sache (wenn man um die Fischaugen drum rum isst ;-) ).



Ich habe aufgeschrieben, was ich alles brauche und bin in den Asiamarkt gelaufen, um die Zutaten einzukaufen. Ich habe das Glück, daß 3 Minuten von unserer Wohnung entfernt 3 Asiamärkte auf einem Haufen sind. Das ist Gold wert, wenn man gerne asiatisch kocht! Von den meisten Sachen weiß ich inzwischen schon auswendig, in welchem Regal ich sie finde. Aber für die speziell malayischen Zutaten mußte ich ganz schön suchen - ist ja das erste Mal... Gott sei Dank habe ich Laksa Currypaste (sogar ohne Geschmacksverstärker!) gefunden und konnte dann die Suche nach Shrimppaste (Belacan) auf ein nächstes Mal verschieben.

Was ich aber unbedingt haben wollte, war dieser frittierte, getrocknete Tofu, der aussieht wie ein Schwamm und in mundgerechte Stücke geschnitten in einer Suppe wirklich super schmeckt. Er saugt die ganze Sauce auf - ähnlich wie Brot - und macht schön satt.
Ich glaube, ich habe auf meiner Tour Tofu in allen Aggregatszuständen gesehen... frittierte Tofutaschen, dünne Tofublätter, getrocknete harte Tofubrocken, Seidentofu, geräucherter Tofu, normaler Tofu, Tofublättchen zu Stangen gewickelt.... aber nirgends die "Tofu Puffs" nach denen ich gesucht hatte :-( Im Internet habe ich bei den gängigen Bestellseiten auch nichts gefunden, muß man es wohl aus Asien oder Australien schicken lassen. Vielleicht sollte ich mir vom lieben Schwager aus BKK mal ein Kehrpaket zukommen lassen *winkmitdemzaunpfahl* ;-)

Ich habe mich letztendlich dann für das entschieden, was dem gesuchten Objekt am nähesten kam - Tofu in Blätterteigoptik, steinhart und zu Stangen gewickelt - und habe ihn genauso behandelt, wie man die Tofu Puffs hätte behandeln sollen. Hat auch nett geschmeckt, nachdem ich das Zeug in der Suppe gekocht hatte. Ähnlich wie Pfannkuchenstreifen, nur eben dünner :-)

Alle weiteren Laksa-Zutaten waren einfacher zu finden.

Für die Würzpaste:
4-5 kleine Asia-Schalotten
6-7 Knoblauchzehen
ca. 2 cm großes Stück frischen, geschälten Ingwer
1 frische rote Chili (die größere Sorte)
1 gehäufter Teelöffel getrocknete Shrimps (Ich hatte leider keine - geht auch ohne, aber mit schmeckts sicher noch besser und intensiver.)
etwas Wasser, um es dem Mixer einfacher zu machen



Brühe:
1 Packung TK-Garnelen (oder 12 frische Garnelen)
4 TL neutrales Öl (Sonnenblumenöl o.ä.)
1 1/2 (90 g) - 2 (120 g) Päckchen Laksa Currypaste
1 l Wasser oder Hühner- oder Fischbrühe
1 Dose Kokosmilch
1 TL Zucker (ich habe braunen verwendet und ein wenig mehr als 1 TL)
Fischsauce, Salz und den Saft von 1 Limette zum Abschmecken
Fischbällchen - wer mag (gibt es bei uns im Asiamarkt im TK-Regal)



Suppeneinlagen - je nach Geschmack:
"Tofu Puffs" - gepuffter, frittierter Tofu (für den der mehr Glück hat als ich beim Suchen)
Reis-Vermicelli (dünne Fadennudeln für Suppen)
etwas breitere chinesische Eiernudeln
geschnittene asiatische Frühlingszwiebeln (Sehen aus wie unsere, sind nur kleiner und milder im Geschmack. Vor allem der grüne Part ist sehr lecker.)
rote Chilischeiben
frische Korianderblätter
knusprig frittierte Schalotten
Limettenspalten
Sojabohnensprossen
klein geschnittenes, gekochtes Hühnchenfleisch



Alle Zutaten für die Würzpaste in einem Mixer zu einer Paste verarbeiten.

Ich habe TK-Garnelen verwendet und aufgetaut indem ich sie mit kochendem Wasser überbrüht habe und 1 Minute ziehen ließ. Dann Wasser abgießen und mit kalten Wasser abschrecken, um den Garprozess zu unterbrechen.

Wenn man TK-Fischbällchen verwendet, sollte man sie auch auftauen.

Das Originalrezept ist mit frischen Garnelen und ich übersetze das mal mit, für alle, die frische verwenden wollen. Die Leute die TK-Garnelen verwenden, vergessen die Sache mit den Schalen und erhitzen einfach nur das Öl.

Garnelen schälen. Das Öl in einem Topf erhitzen und die Garnelenschalen ca. 1 Minute braten, dann die Schalen herausnehmen (das bringt Geschmack ins Öl!).

Die Würzpaste zu dem Öl geben und eine Minute braten. Dann die Laksa Paste einrühren. So lange braten bis sich ein intensiver Geruch entwickelt und sich die verschiedenen Pasten miteinander verbunden haben - ca. 2 Minuten. Dann mit der Brühe oder Wasser auffüllen.

Zum Kochen bringen und dann die Kokosmilch untermengen. 10-15 Minuten köcheln lassen, daß sich die Aromen gut in der Suppe entfalten können. Wer möchte kann nun die Fischbällchen und die Tofu Puffs zu der Suppe geben. Mit Zucker, Fischsauce, Limettensaft und Salz (Vorsicht, die Fischsauce ist schon sehr salzig!) abschmecken.

Die Reis- und Eiernudeln in heißem Wasser kurz garen (Meist muß man sie nur ein paar Minuten einweichen - Zubereitung steht aber jeweils auf der Packung. Falls dort steht, daß sie länger brauchen, sollte man den Arbeitsschritt mit dem Nudelkochen vielleicht ein wenig vorziehen. Man sollte nur bedenken, daß sie ein klebriger Klotz werden, wenn sie zu früh fertig sind und man sie noch einige Zeit zur Seite stellen muß.) Die Garnelen in die Suppe werfen, daß sie noch kurz mitgaren.



In jede Servierschale eine Portion von beiden Nudelsorten geben. Die heiße Brühe mit den Garnelen, den Fischbällchen und dem frittierten Tofu über die Nudeln schöpfen. Mit allem belegen, worauf man Lust hat, z. B. Sprossen, Frühlingszwiebeln, Chilischeiben, frischer Koriander, gebratenen Schalotten, gekochtes Hühnchenfleisch...

Mit einer Limettenscheibe garnieren und gleich servieren.

Der Blogeintrag ist recht lang geraten und auch die Zutatenliste mag erstmal relativ lang erscheinen, aber wenn man alle Zutaten zusammen hat geht die Suppe sehr schnell und einfach - laßt Euch also nicht von vielen Worten abschrecken.

Na dann SELAMAT MAKAN allerseits! :-))

(Rezept: Food Safari)

Chilli con Seitan

Für 4 Portionen:
250 g (1 Pckg.) vegetarisches Hack
3/4 Dose Mais
1 Dose Kidneybohnen
2 Karotten (in kleine Würfel geschnitten)
3 Zehen Knoblauch (fein gehackt)
2 Zwiebeln (fein gewürfelt)
1 frische fein gehackte Scotch Bonnet Chili (die sieht aus wie eine kleine Paprika, ist sehr scharf aber hat gleichzeitig eine fruchtige Geschmacksnote. Erstmal vorsichtig dosieren ;-)) - jede andere Chilisorte geht natürlich auch, dann muß man nur die Dosierung selbst ausprobieren
1 Dose gestückelte Tomaten
1 Packung passierte Tomaten (diese kleinen Tetrapacks)
1 TL Kreuzkümmel
1/4 TL Kurkuma
1 TL gemahlene Koriandersamen
1 TL Gemüsebrühepulver
2-3 Rippen Bitterschokolade
Saft von 1/2 Limette
1 TL brauner Zucker
1 Prise Zimt
etwas Paprikapulver und Pfeffer nach Geschmack
vegetarisches Butterschmalz oder Sonnenblumenöl



Schmalz oder Öl in einem Topf erhitzen. Kreuzkümmel anrösten und dann die Zwiebeln mit dem Zucker dazugeben und anschwitzen aber nicht bräunen. Dann das Hack und den Knoblauch dazumischen auch etwas anbraten. Mit der Passata und den stückigen Tomaten ablöschen.

Karottenwürfel, Kurkuma, Gemüsebrühepulver, Pfeffer, Paprikapulver und die kleingehackte Chili unterrühren (vielleicht erstmal die Hälfte und später die andere Hälfte, nicht daß man sich das Gericht mit zu viel Schärfe versaut) und zugedeckt ca. 10 Minuten köcheln lassen.

Wenn es zu dickflüssig geworden ist, mit etwas Wasser auffüllen. Bohnen, Mais, Korianderpulver, zerbröckelte Schokolade und Zimt beimengen und nochmal 10-15 Minuten köcheln lassen.

Mit dem Limettensaft und ggf. noch mehr Gewürzen und Zucker abschmecken.

Mit einem großzügigen Klecks Sour Cream, Creme Fraiche oder Schmand und geraspeltem Käse servieren.

Fleisch ist mein Gemüse? Nein - Weizen ist mein Fleisch!!

Als wir auf dem Boom Festival waren, habe ich das erste Mal Fleischersatz gegessen, der mich völlig überzeugt hat: Seitan. Es gab Gyros, der zwar aussah wie verbrannte Schuhsohle, aber tatsächlich nach Gyros geschmeckt hat, genauso knusprig war und lecker und sättigend noch dazu. Einmal habe ich eine Lasagne bestellt und hatte wirklich Sorge, weil ich dachte, sie hätten mir versehentlich eine mit echtem Hackfleisch gegeben (Festivalzustände + 40 Grad im Schatten + Hackfleisch = Gefahr ;-) ). Aber es war kein Fleisch. Das hat mich fasziniert.

Seitan ist ein Produkt aus Weizengluten, das in verschiedenen Formen inzwischen in eigentlich allen Bioläden und den meisten Supermärkten erhältlich ist. Es hat eine faserige Konsistenz - ähnlich zu Fleisch und kann dieses in vielen Gerichten gut ersetzen.

Das neu Kennengelernte wollte ich auch zuhause ausprobieren und so wanderte alles mögliche in die Tüte und wurde getestet. Das Angebot ist groß, aber wir mußten feststellen, daß es gar nicht so einfach ist, etwas zu finden, das einem wirklich schmeckt. Da ist uns schon das ein oder andere geschmacklose Sojageschnetzelte untergekommen. War wahrscheinlich ein Anwendungsfehler unsererseits, aber am Ende weder würzbar (Tonnen von Gewürzen hatten 0,0 Effekt) noch genießbar. Vegane Wiener haben wir auch schon mal gekauft, doch die haben ebenfalls recht grenzwertig geschmeckt.



Von "DiWi vegetarisches Gehacktes" (gekauft bei "Gut zum Leben - Vegetarische Lebensmittel", Motorama Ladenstadt, München) hingegen bin ich inzwischen ein richtiger Fan. Egal ob in einer italienischen Nudelsauce oder in einem indischen Gericht – es hat bisher immer super geschmeckt. Hier ein paar Rezepte damit: Veganes Keema mit Süßkartoffeln und Kichererbsen, Vegane Pasta Asciuta, Chilli con Seitan, Knusprige Frühlingsrollen mit Seitanhack-Gemüse-Füllung und scharfem Soja-Koriander-Dip, Soft und knusprig: Gyoza - japanische, gefüllte Teigtaschen

Inzwischen bekommen wir öfter mal Tips, wo man gut einkaufen kann und was es wert ist, mal auszuprobieren. Dadurch sind wir vor kurzem auf die Marke „Wheaty“ gestoßen.



Das erste "Wheaty" Produkt habe ich im Basic Biosupermarkt gefunden und es war mal wieder Gyros ;-) Das Gyros ist schon fertig eingelegt und gewürzt und man muß es nur für ein paar Minuten in die Pfanne werfen und es knusprig braun anbraten. Das war fein! Die Konsistenz war toll, es wurde wirklich knusprig und hat ganz lecker geschmeckt. Nach Gyros eben und nicht nach tausend anderen Sachen. Ein Nudelsalat, Tzaziki und ein paar Zwiebelscheiben dazu und man hat ein prima Mittag-/Abendessen.



Der Kollege von meinem Freund hat vom veganen "viana Bonanza Hacksteak" sehr geschwärmt und uns eins mitgebracht (von radix - Naturkost und Versand in München-Giesing). Ich muß sagen, er hat nicht umsonst geschwärmt. Das gute Hacksteak gab es mit Bohnensalat und Kräuterquark. Es macht sich sicher auch super auf dem Grill.

Ich esse sowieso sehr wenig und selten Fleisch, aber mit diesen Alternativen fällt es auch den Herren der Schöpfung leichter, noch öfter darauf zu verzichten. Seitan und Co. landen in Zukunft sicher noch öfter bei uns auf dem Teller! :-)