Auf meiner Postkarte aus Malaysia habe ich vor meinen Freunden noch getönt, daß ich nach unserer Rückkehr unbedingt mal kochen muß, da wir so viele leckere neue Gerichte kennengelernt haben. Da ich noch nie malayisch gekocht habe und nun schon 2x an mein Versprechen erinnert wurde, muß ich endlich mal das Üben anfangen *g*
Aber ich hab sowieso schon wieder ganz schlimmes Fernweh...und wie überbrückt man das am Besten? ...Richtig - mit essen! :> Und bei dem momentanen tristen Regenwetter hier ist eine
heiße, scharfe Suppe sowieso nicht zu verachten. Deshalb habe ich mir als erstes Testrezept
Laksa ausgesucht - eine
Kokosmilchsuppe mit allerlei leckeren Sachen drin. Wir durften verschiedene Versionen davon in Singapur und Malaysia testen. Egal ob
mit Fischaugen oder
vegetarisch - eine feine Sache (wenn man um die Fischaugen drum rum isst ;-) ).
Ich habe aufgeschrieben, was ich alles brauche und bin in den Asiamarkt gelaufen, um die Zutaten einzukaufen. Ich habe das Glück, daß 3 Minuten von unserer Wohnung entfernt 3 Asiamärkte auf einem Haufen sind. Das ist Gold wert, wenn man gerne asiatisch kocht! Von den meisten Sachen weiß ich inzwischen schon auswendig, in welchem Regal ich sie finde. Aber für die speziell malayischen Zutaten mußte ich ganz schön suchen - ist ja das erste Mal... Gott sei Dank habe ich Laksa Currypaste (sogar ohne Geschmacksverstärker!) gefunden und konnte dann die Suche nach Shrimppaste (Belacan) auf ein nächstes Mal verschieben.
Was ich aber unbedingt haben wollte, war dieser frittierte, getrocknete Tofu, der aussieht wie ein Schwamm und in mundgerechte Stücke geschnitten in einer Suppe wirklich super schmeckt. Er saugt die ganze Sauce auf - ähnlich wie Brot - und macht schön satt.
Ich glaube, ich habe auf meiner Tour Tofu in allen Aggregatszuständen gesehen... frittierte Tofutaschen, dünne Tofublätter, getrocknete harte Tofubrocken, Seidentofu, geräucherter Tofu, normaler Tofu, Tofublättchen zu Stangen gewickelt.... aber nirgends die "Tofu Puffs" nach denen ich gesucht hatte :-( Im Internet habe ich bei den gängigen Bestellseiten auch nichts gefunden, muß man es wohl aus Asien oder Australien schicken lassen. Vielleicht sollte ich mir vom lieben Schwager aus BKK mal ein Kehrpaket zukommen lassen *winkmitdemzaunpfahl* ;-)
Ich habe mich letztendlich dann für das entschieden, was dem gesuchten Objekt am nähesten kam - Tofu in Blätterteigoptik, steinhart und zu Stangen gewickelt - und habe ihn genauso behandelt, wie man die Tofu Puffs hätte behandeln sollen. Hat auch nett geschmeckt, nachdem ich das Zeug in der Suppe gekocht hatte. Ähnlich wie Pfannkuchenstreifen, nur eben dünner :-)
Alle weiteren Laksa-Zutaten waren einfacher zu finden.
Für die Würzpaste:
4-5 kleine Asia-Schalotten
6-7 Knoblauchzehen
ca. 2 cm großes Stück frischen, geschälten Ingwer
1 frische rote Chili (die größere Sorte)
1 gehäufter Teelöffel getrocknete Shrimps (Ich hatte leider keine - geht auch ohne, aber mit schmeckts sicher noch besser und intensiver.)
etwas Wasser, um es dem Mixer einfacher zu machen
Brühe:
1 Packung TK-Garnelen (oder 12 frische Garnelen)
4 TL neutrales Öl (Sonnenblumenöl o.ä.)
1 1/2 (90 g) - 2 (120 g) Päckchen Laksa Currypaste
1 l Wasser oder Hühner- oder Fischbrühe
1 Dose Kokosmilch
1 TL Zucker (ich habe braunen verwendet und ein wenig mehr als 1 TL)
Fischsauce, Salz und den Saft von 1 Limette zum Abschmecken
Fischbällchen - wer mag (gibt es bei uns im Asiamarkt im TK-Regal)
Suppeneinlagen - je nach Geschmack:
"Tofu Puffs" - gepuffter, frittierter Tofu (für den der mehr Glück hat als ich beim Suchen)
Reis-Vermicelli (dünne Fadennudeln für Suppen)
etwas breitere chinesische Eiernudeln
geschnittene asiatische Frühlingszwiebeln (Sehen aus wie unsere, sind nur kleiner und milder im Geschmack. Vor allem der grüne Part ist sehr lecker.)
rote Chilischeiben
frische Korianderblätter
knusprig frittierte Schalotten
Limettenspalten
Sojabohnensprossen
klein geschnittenes, gekochtes Hühnchenfleisch
Alle Zutaten für die Würzpaste in einem Mixer zu einer Paste verarbeiten.
Ich habe TK-Garnelen verwendet und aufgetaut indem ich sie mit kochendem Wasser überbrüht habe und 1 Minute ziehen ließ. Dann Wasser abgießen und mit kalten Wasser abschrecken, um den Garprozess zu unterbrechen.
Wenn man TK-Fischbällchen verwendet, sollte man sie auch auftauen.
Das Originalrezept ist mit frischen Garnelen und ich übersetze das mal mit, für alle, die frische verwenden wollen. Die Leute die TK-Garnelen verwenden, vergessen die Sache mit den Schalen und erhitzen einfach nur das Öl.
Garnelen schälen. Das Öl in einem Topf erhitzen und die Garnelenschalen ca. 1 Minute braten, dann die Schalen herausnehmen (das bringt Geschmack ins Öl!).
Die Würzpaste zu dem Öl geben und eine Minute braten. Dann die Laksa Paste einrühren. So lange braten bis sich ein intensiver Geruch entwickelt und sich die verschiedenen Pasten miteinander verbunden haben - ca. 2 Minuten. Dann mit der Brühe oder Wasser auffüllen.
Zum Kochen bringen und dann die Kokosmilch untermengen. 10-15 Minuten köcheln lassen, daß sich die Aromen gut in der Suppe entfalten können. Wer möchte kann nun die Fischbällchen und die Tofu Puffs zu der Suppe geben. Mit Zucker, Fischsauce, Limettensaft und Salz (Vorsicht, die Fischsauce ist schon sehr salzig!) abschmecken.
Die Reis- und Eiernudeln in heißem Wasser kurz garen (Meist muß man sie nur ein paar Minuten einweichen - Zubereitung steht aber jeweils auf der Packung. Falls dort steht, daß sie länger brauchen, sollte man den Arbeitsschritt mit dem Nudelkochen vielleicht ein wenig vorziehen. Man sollte nur bedenken, daß sie ein klebriger Klotz werden, wenn sie zu früh fertig sind und man sie noch einige Zeit zur Seite stellen muß.) Die Garnelen in die Suppe werfen, daß sie noch kurz mitgaren.
In jede Servierschale eine Portion von beiden Nudelsorten geben. Die heiße Brühe mit den Garnelen, den Fischbällchen und dem frittierten Tofu über die Nudeln schöpfen. Mit allem belegen, worauf man Lust hat, z. B. Sprossen, Frühlingszwiebeln, Chilischeiben, frischer Koriander, gebratenen Schalotten, gekochtes Hühnchenfleisch...
Mit einer Limettenscheibe garnieren und gleich servieren.
Der Blogeintrag ist recht lang geraten und auch die Zutatenliste mag erstmal relativ lang erscheinen, aber wenn man alle Zutaten zusammen hat geht die Suppe sehr schnell und einfach - laßt Euch also nicht von vielen Worten abschrecken.
Na dann
SELAMAT MAKAN allerseits! :-))
(Rezept: Food Safari)